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Nebenhöhlenentzündungen: Hausmittel allein helfen nicht immer - Gesundheitstipp der Bundesärztekammer

Berlin (ots)

Er kommt drei Tage, er bleibt drei Tage, er geht
drei Tage - der typische Verlauf eines Schnupfens. Sobald der
Schnupfen abklingt und die Erkältung überstanden scheint, wiegen sich
die Patienten in Sicherheit. Doch hier lauert die Gefahr: oftmals
schließt sich an einen ganz gewöhnlichen Schnupfen eine Entzündung
der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) an. Und das ist keinesfalls
ungefährlich, warnt die Bundesärztekammer in ihrem aktuellen
Gesundheitstipp.
Die akute Sinusitis entsteht meistens als Folge eines Schnupfens
oder einer Rachenentzündung. Durch die Entzündung kommt es zu einer
Schwellung der Nasen- und Nasenebenhöhlenschleimhäute. Die Schwellung
verschließt die Ausgänge der Nebenhöhlen und blockiert so den
Abtransport von Schleim, der auch bei gesunden Menschen regelmäßig im
Zellsystem der Nasennebenhöhlen produziert wird. Die Flimmerhärchen
in den Nebenhöhlen und in der Nase transportieren den Schleim
normalerweise über die sehr engen Ausgänge der Nebenhöhlen in die
Nasengänge.  Die Schwellung verengt die Ausgänge zusätzlich, so dass
es zu einem Rückstau in den Nebenhöhlen kommt. Dieser Rückstau
wiederum führt zu Schmerzen und einer Schädigung der Flimmerhärchen
in den Nasennebenhöhlen. Damit vermindert sich der Abtransport des
Schleims erneut.
Bei einer Sinusitis ist zumeist die Nasenatmung durch eine
verstopfte Nase beeinträchtigt. Die Nase ist durch ein zunächst
dünn-, später dickflüssiges eitrig gelbes Sekret verlegt, das sowohl
noch vorn als auch nach hinten in den Rachen abfließt. Überdies
zeichnet sich die akute Sinusitis durch ein schmerzhaftes Druckgefühl
im Bereich von Augen, Schläfen, Wangen, Stirn und Nasenwurzel aus,
das sich beim Bücken verschlimmert. Um die Mittagszeit wird in der
Regel der Schmerzhöhepunkt erreicht. Auch Fieber und Schwellungen der
Augenlider gehören zu den bekannten Krankheitssymptomen.
Eine Nebenhöhlenentzündung sollte möglichst schnell ärztlich
behandelt werden, insbesondere wenn Komplikationen wie z.B.
Augenschwellungen, Sehstörungen, anhaltende Kopfschmerzen, Fieber,
Wangenschwellungen sowie Nacken- und Zahnschmerzen hinzukommen. Die
Bundesärztekammer empfiehlt Patienten außerdem, möglichst viel
Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Schleim zu verdünnen. Neben
Wasser eignet sich vor allem warmer Tee. Sinnvoll ist auch die
Inhalation von heißem Wasserdampf, der mit ätherischen Ölen oder Salz
versetzt ist. Da es sich bei der Sinusitis um eine ernst zu nehmende
Krankheit handelt, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Dieser verschreibt üblicherweise abschwellende Nasentropfen sowie
schleimlösende, entzündungshemmende und bei Bedarf fiebersenkende
Medikamente. In besonders hartnäckigen Fällen ist die Einnahme eines
Antibiotikums häufig unumgänglich. Klingt die Nebenhöhlenentzündung
nur allmählich ab, sollten Patienten zunächst ein Stirnband oder eine
Mütze tragen, wenn sie sich im Freien bewegen.
Um einer Sinusitis vorzubeugen, sollten Verschnupfte allzu
herzhaftes Naseputzen vermeiden, da dadurch Krankheitserregern vom
Nasen-Rachen-Raum in die Nasennebenhöhlen gepresst werden. Da
Heizungsluft die Schleimhäute schnell austrocknet, ist häufiges
Lüften gerade in der kalten Jahreszeit wichtig. Frische Luft lässt
die Luftfeuchtigkeit im Raum ansteigen und verhindert so ein
schnelles Austrocknen der Schleimhäute.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Tel.: (030) 30 88 98 30
E-Mail: presse@baek.de

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