Klonexperimente: Machbarkeitswahn der Forscher stoppen
Berlin (ots)
"Wir müssen den Machbarkeitswahn stoppen und schnellstmöglich zu einem internationalen Klonverbot kommen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Embryonen als Rohstofflieferanten gezüchtet werden. Wenn wir menschliches Leben in die Beliebigkeit kommerzieller Verwendung stellen, dann wird keine Ethik der Welt uns mehr retten", warnte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, angesichts der jüngsten Berichte über Klonexperimente in Südkorea. Die Herstellung von Embryonen zu Forschungszwecken oder gar zur industriellen Verwertung müsse weltweit geächtet werden. "Die Forscher dürfen sich nicht zu Herren über Leben und Tod menschlicher Embryonen machen. Menschliches Leben, auch im frühesten Stadium - ob durch Befruchtung oder Klonierung entstanden -, darf niemals zur Disposition gestellt werden", sagte Hoppe.
In Deutschland ist das Klonen von menschlichen Embryonen verboten - unabhängig von dem damit verfolgten Zweck. Schon der Versuch ist strafbar. "Damit wir nicht in eine argumentative Abwärtsspirale hinsichtlich der Globalisierung von Forschungsergebnissen oder Forschungsstandorten kommen, sind international verbindliche Abkommen zum Embryonenschutz unumgänglich. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Forschung abermals von ethischer Selbstverpflichtung befreit wird", forderte der Ärztepräsident.
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