Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Kinostart mit Prädikat "wertvoll" für Erotikdrama FIFTY SHADES OF GREY/Auch Disneys Musicalverfilmung INTO THE WOODS feiert Kinostart mit FBW-Auszeichnung
Wiesbaden (ots)
Es ist eine Geschichte, die in den letzten Jahren über hundert Millionen Leser anzog: Eine 21-jährige Literaturstudentin verliebt sich in einen jungen Milliardär, der sie in ein sadomasochistisches Rollenspiel verwickelt. Das ist die Ausgangssituation des erotischen Märchens FIFTY SHADES OF GREY (Start: 12. Februar). Aus dem Erfolgsroman hat die Regisseurin Sam Taylor-Johnson ein kühl-elegantes und dennoch sinnliches Erotikdrama mit glaubwürdiger Besetzung geschaffen, in dem Gefühl und Verführung Hand in Hand gehen und den Zuschauer in seinen Bann ziehen. Doch auch aktuelle Bezüge sind erkennbar. "Welche Träume und Sehnsüchte, aber auch Realitäten Beziehungen in unserer Gegenwart beeinflussen, darüber lässt sich anhand des Films trefflich diskutieren." So urteilte die FBW-Jury und vergab das Prädikat "wertvoll".
Nicht nur ein, sondern gleich vier Märchen vereint die FBW-Filmempfehlung für die kommende Woche, INTO THE WOODS (Start: 19. Februar). Basierend auf dem gleichnamigen Musical von Stephen Sondheim erzählt Regisseur Rob Marshall die Geschichte eines Fluches. Eine Hexe hat vor langer Zeit einen Mann damit belegt, weil der ihr einst magische Bohnen aus dem Garten klaute. Nun leidet sein Sohn, der Bäcker, darunter. Er und seine Frau können solange kein Kind bekommen, bis der Fluch aufgehoben wird. Und so schickt die Hexe die beiden in den Märchenwald, um ihr ganz bestimmte Dinge zu besorgen. Dort begegnet das Ehepaar schon bald Aschenputtel, Hans, Rotkäppchen und Rapunzel, die allesamt ihr Glück suchen. Die fünfköpfige Expertenrunde der FBW, die dem Film das Prädikat "wertvoll" verlieh, lobte das stargespickte Ensemble, welches vom Regisseur "gekonnt in Szene gesetzt" wurde und beschrieb die Zusammenführung der verschiedenen Märchen als "reizvoll", die digitalen Effekte als "eindrucksvoll".
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.
Prädikatsfilme vom 12. bis 19. Februar 2015
Fifty Shades of Grey
Spielfilm, Erotikdram. USA 2015.
Mit seiner Firma hat der junge erfolgreiche Unternehmer Christian Grey Milliarden verdient. Als die junge Literaturstudentin Anastasia Steele den begehrten Junggesellen für die Uni-Zeitung interviewen möchte, kann auch sie sich der Faszination durch den geheimnisvollen Mann nicht entziehen. Sie selbst ist schüchtern, zurückhaltend und strotzt nicht gerade vor Selbstvertrauen. Doch genau das scheint Christian an ihr zu interessieren. Immer näher kommen sich die beiden, bis Christian Anastasia eines Tages ein Angebot macht: Er möchte mit ihr einen Vertrag schließen. Der Vertrag beinhaltet Sex nach Regeln, und zwar nach Christians Regeln. Sie soll ihm gehorchen, von ihm beherrscht werden. Anastasia reagiert abweisend. Doch die Faszination ist stärker und lässt Anastasia eine Welt der Lust und Leidenschaften betreten, die sie vorher nicht kannte. Christian erfüllt ihr jeden Wunsch. Außer Nähe und Zuneigung. Und genau das ist es, was sie am meisten begehrt. Im Grunde ist die Geschichte der Anastasia in FIFTY SHADES OF GREY ein Märchen. Eine junge unscheinbare Frau verliebt sich in einen Traumprinzen, der ihr alle Wünsche erfüllt und sie zu seiner Prinzessin macht. Doch in Sam Taylor-Johnsons Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans, der sich über hundert Millionen mal verkauft hat, erhält dieses Märchen eine prickelnde sexuelle Note. Denn wenn Christian Grey, dem Jamie Dornan mit seinem Spiel eine faszinierende Mischung aus Unnahbarkein und unterdrückten, unter der Oberfläche brodelnden Gefühlen verleiht, seine Geliebte Anastasia in sein "Spielzimmer" ruft, dann warten dort Seile, Peitschen, Fesseln und Handschellen auf die junge Frau. Glaubwürdig verkörpert Dakota Johnson Anastasia, die naiv und unsicher Christians Welt betritt und die im Laufe der Zeit durch die BDSM-Praktiken nicht nur ihre eigene Lust, sondern auch ihr Selbstvertrauen als Frau erkennt. Kühle und stilsichere Eleganz durchziehen die klar komponierten Bilder, die Kamera liefert elektrisierende Aufnahmen, die Liebes- und Sexszenen sind geschmackvolle Bildchoreografien, die viel erahnen lassen, ohne alles zu zeigen. FIFTY SHADES OF GREY ist ein sinnlich-erotisches und modernes Märchen über Kontrolle, Verführung, Begierde und Leidenschaften. Prickelnd und faszinierend.
Into the woods
Spielfilm, Fantasy, Musical. USA 2014.
Am Anfang war der Fluch. Eine Hexe hat vor langer Zeit einen Mann damit belegt, weil der ihr einst magische Bohnen aus dem Garten klaute. Nun leidet sein Sohn, der Bäcker, darunter. Er und seine Frau können solange kein Kind bekommen, bis der Fluch aufgehoben wird. Dies, so die Hexe, sei aber nur möglich, wenn folgende Dinge besorgt werden: Eine Kuh weiß wie Milch, Haar gelb wie Mais, ein Umhang rot wie Blut und ein Schuh aus purem Gold. Wo das alles zu finden ist? Im Märchenwald natürlich. Und so ziehen der Bäcker und seine Frau los, um alles zu besorgen. Doch im Wald sind sie nicht lange allein, denn auch Aschenputtel, Rotkäppchen und Rapunzel suchen dort ihr Glück... Regisseur Rob Marshall verfilmte das gleichnamige Erfolgsmusical von Steven Sondheim mit fulminanten Bildern und einem eindrucksvollen Starensemble. Der mystische Wald wird beherrscht von dunklen Tönen, das Blätterrauschen wirkt geheimnisvoll, die Figuren gleiten unsicher wie in einem Labyrinth durch die verwinkelte und tiefverwurzelte Baumlandschaft. Schon vom ersten Ton an faszinieren Sondheims Kompositionen, die von den Darstellern leidenschaftlich und stimmlich perfekt dargeboten werden. Auch spielerisch überzeugt das Ensemble. Ob James Corden als naiv-treuer Bäcker, der alles für die Seinen tun würde und sich jeder Gefahr stellt, Emily Blunt als seine Frau, die immer einen Rat weiß und ihren Mann mit unsichtbarer aber starker Hand führt, Chris Pine als völlig überdrehter Prince Charming oder Anna Kendrick als Aschenputtel, die nicht immer weiß, was sie will, aber stets das Richtige tut. Über allem thront aber Meryl Streep. Ihre Verkörperung der bösen Hexe ist so vielschichtig, so herrlich zynisch, so amüsant und berührend, dass man sich keine andere in dieser Rolle vorstellen könnte. Jeder einzelnen Szene wohnt ein gewisses Augenzwinkern inne und so konterkarieren Sondheim und Marshall auf sympathisch unterhaltsame Weise die Prämissen der Märchen, ohne diese bloßzustellen. Die Musiknummern sind filmisch perfekt umgesetzt, Choreographien und Inszenierungen sind originell und abwechslungsreich. INTO THE WOODS ist ein mitreißendes und beschwingtes Märchen über Märchen selbst - selbstverständlich mit Happy End!
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