Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Besonders Verdienste um den Film: Heinz Badewitz "besonders wertvoll"
Wiesbaden (ots)
Das Prädikat "besonders wertvoll" gebührt in diesen Tagen einem Mann, der dem Kino auf eine ganz besondere Weise verbunden ist. Mit jetzt 40 Dienstjahren gehört Festivalleiter Heinz Badewitz zum "großen Kontinuum" des deutschen Films. 40 Jahre alt werden die Internationalen Hofer Filmtage, die am heutigen Dienstag, 24. Oktober, beginnen. Heinz Badewitz ist damit beinahe schon so lange aktiv wie die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW), die mit 55 Jahren und über 24 000 von unabhängigen Jurys bewerteten Kurz- und Langfilmen die älteste Filmförderungsinstitution der Bundesrepublik ist. FBW-Direktor Alf Mayer war als junger Journalist erstmals 1976 Festivalgast in Hof. Das besiegelte sein Schicksal. "30 Jahre später freue ich mich, dass Heinz Badewitz mit einem sicheren Gespür immer noch und immer wieder Filme entdeckt, die ohne Hof nicht unbedingt Verleih und Publikum finden würden."
Alf Mayer empfiehlt in Hof besonders drei Festivalfilme: "Auftauchen" von Felicitas Korn (Prädikat "wertvoll"), "Verfolgt" von Angelina Maccarone (Prädikat "besonders wertvoll"), "Mein Tod ist nicht dein Tod" von Lars Barthel (Prädikat "wertvoll").
Zu "Auftauchen" meinte die FBW: "Die unmögliche Liebe eines jungen Paares inszeniert dieser frische, präzise Film radikal, freizügig und tabulos. Das wirkt ungekünstelt und leidenschaftlich. Authentisch. Verblüffend gelungen auch, was mit zum Schwierigsten im Kino gehört: die Liebesszenen. Der dokumentarisch geprägte Debütfilm ist vor allem auch die Sternstunde einer jungen, exzessiven und mutigen Schauspielerin: Henriette Heinze als Nadja."
Zu "Verfolgt": "Gleich an mehrere Tabuthemen wagt sich dieser traumwandlerisch sicher und stimmig inszenierte Film, in dem eine fünfzigjährige Bewährungshelferin in ein sadomasochistisches Verhältnis mit einem minderjährigen Schutzbefohlenen gerät. Jenseits aller Peinlichkeiten und voyeuristischen Reflexe geben Drehbuch und Regie und vor allem auch die sensationellen Hauptdarsteller Maren Kroymann und Kostja Ullmann dem Drama Tiefe und Wucht. So aufwühlend und kontrovers dieser glänzend umgesetzte Filmstoff ist, so beeindruckend sind auch die filmischen Leistungen und die ebenso schonungslose wie poetische Kamera."
Ebenfalls prominent im Festivalprogramm platziert ist "Mein Tod ist nicht dein Tod" von Lars Barthel: "Ein Dokumentarfilm, offen und vielfältig in der Form und wie mit Herzblut gedreht. Bildgewaltig und mit viel Poesie nimmt der Filmemacher von seiner großen Lebensliebe, einer indischen Filmstudentin, Abschied. Die riskante Trauerarbeit lässt die DDR und den Kontinent Indien vor dem Betrachter entstehen, reflektiert auch den Prozess des Filmemachens. Ein Kino-Ereignis, falls ein Verleih sich findet."
"Verfolgt" und "Mein Tod ist nicht dein Tod" entstanden mit Unterstützung der Talentschmiede Kuratorium Junger Deutscher Film. "Kuratorium" und FBW sind gute Nachbarn im Wiesbadener Schloss Biebrich. Von daher ist es für Alf Mayer klar, dass er sich in Hof auch den kuratoriumsgeförderten Film "Maria am Wasser" von Thomas Wendrich anschaut. "Und noch an die 25 tolle Filme mehr. Dafür fährt man nach Hof."
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