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DIE ZEIT

Wirtschafts-Nobelpreisträger Hurwicz: "Freie Märkte sind nicht immer das Beste"

Hamburg (ots)

Der diesjährige Wirtschaftsnobelpreisträger Leonid
Hurwicz (90) hat seine Ökonomenkollegen davor gewarnt, freie und 
perfekte Märkte als Allheilmittel für wirtschaftliche Probleme zu 
begreifen. "Viele Leute denken darüber nie besonders tief nach", sagt
er der ZEIT. "Die fordern eine bestimmte Marktstruktur nicht als eine
Lösung für ein Problem, sondern als ideologisches Ziel. Sie reden 
sich ein, man solle nach einem perfekten Markt streben, und gehen 
damit den wirklichen Problemen aus dem Weg."
Hurwicz gilt als Vater der "Mechanismus-Design"-Theorie. Darin 
wird analysiert, welche Marktformen, Spielregeln, Verträge oder 
Institutionen für ein gegebenes Problem die beste Lösung sind. "Ich 
bin sehr glücklich, wenn man am Ende einen Markt zum Funktionieren 
bringen kann", sagt Hurwicz. "Aber ich garantiere Ihnen nicht, dass 
er am Ende meiner Analyse immer als Empfehlung herauskommt."
Am Montag dieser Woche war bekannt geworden, dass der diesjährige 
Nobel-Gedenkpreis für Ökonomen an Leonid Hurwicz geht sowie an Roger 
B. Myerson von der Universität Chicago (56) und Eric S. Maskin (56) 
vom Institute for Advanced Study in Princeton, die diese Theorie 
weiterentwickelt haben.

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 43 vom 18. Oktober 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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