Pfahls kassierte 17 Millionen Mark bei Leuna-Deal
Hamburg (ots)
Nach Informationen der Wochenzeitung DIE ZEIT hat der flüchtige Holger Pfahls für seine Dienste bei der Privatisierung der ostdeutschen Raffinerie Leuna offenbar weit mehr Geld kassiert als bisher angenommen - insgesamt mindestens 17 Millionen Mark. In der vergangenen Woche hatte die französische Tageszeitung Le Monde berichtet, der Lobbyist des Ölriesen Elf Aquitaine, Dieter Holzer, habe an Pfahls mindestens 5,9 Millionen Mark gezahlt.
Wie die ZEIT in dieser Woche berichtet, sind nach neuesten Erkenntnissen der Genfer Justiz jedoch weitaus größere Beträge an den ehemaligen CSU-Politiker, Ex-Chef des Verfassungsschutzes und einstigen Staatssekretär im Verteidigungsministerium überwiesen worden. Die Genfer Ermittler entdeckten fünf Millionen Mark auf zwei Luxemburger Konten, die Pfahls zugeordnet werden. Das Geld stammt von Elf-Aquitaine. Außerdem wird derzeit geprüft, ob weiteres Geld über Pfahls panamaische Firmen geflossen ist. Denn es gibt den Hinweis, der Deutsche habe für seine Dienste mindestens weitere zehn Millionen Mark von Elf Aquitaine erhalten.
Die ZEIT hat außerdem erfahren, dass die Genfer Ermittler am Donnerstag vergangener Woche der Augsburger Staatsanwaltschaft ein 17-seitiges Dossier übersandt haben. Der wichtigste Inhalt: ein zwei mal drei Meter großes dreifarbiges Schaubild, das detailliert die Geldflüsse im Fall Elf Aquitaine aufzeigt. Auch jene nach Deutschland.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 40/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 28. September 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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