Freimut Duve - OSZE-Beauftragter für Medienfreiheit - fordert einen fundamentalen Neuanfang im Nahen Osten
Hamburg (ots)
Der OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, Freimut Duve, fordert nach den jüngsten Unruhen einen umfassenden Neuanfang im Nahen Osten. Dieser Prozess ist seiner Ansicht nach überlebenswichtig für die Region. Den Verantwortlichen des Friedensprozesses sei es im vergangenen Jahrzehnt nicht gelungen, die zentralen Fragen der Region zu wichtigen politischen Aufgaben und damit auch zu Zielen und Hoffnungen der jungen Generation zu machen, schreibt Duve in der ZEIT: "Bei allen Friedenstreffen der vergangenen Jahrzehnte - von Camp David bis Oslo - war das innere Gefüge des Bürgerstaates keine Frage. Es ging zu Recht um die Lebensgarantie der jüdischen Bürger, und es ging um die Zukunft der Palästinenser. Der moderne Bürgerstaat war das Geburtstabu des Staates Israel. Wenn dieses Tabu nicht aufgebrochen wird, gibt es für das 21. Jahrhundert in der Nahostregion keine Chance für Frieden."
Der Friedensprozess bleibe die wichtigste Herausforderung, dennoch stehe die Region künftig vor zusätzlichen Aufgaben. Der Nahe Osten brauche deshalb dringend eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft. So könnten verkehrspolitische, ökologische und auch die enormen arbeitsrechtlichen Fragen, die sich aus der Wanderarbeit ergeben, besser gelöst werden. "Rasch müssen gemeinsame Institutionen entstehen, die sich diesen Fragen widmen. Sie müssten in Jerusalem angesiedelt werden. Jerusalem ist der zentrale Ort der Weltreligionen. Aber er wird nur dann wieder zu einem zivilen Friedensort, wenn Jerusalem daneben auch zu einem regionalen Brüssel wird, in dem die wichtigsten Fragen der Region gemeinsam gestellt und geregelt werden", so Duve.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 50/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 7. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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