Stephen Hess in der ZEIT: Keine Änderung des amerikanischen Wahlsystems
Hamburg (ots)
Stephen Hess, Senior Fellow an der Brookings Institution, der bedeutendsten Denkfabrik in Washington und Autor des Buches "Organizing the Presidency", äussert sich in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT über eine Änderung des amerikanischen Wahlsystems: "Zumindest nicht wesentlich. So wird uns das jetzt besonders umstrittene Wahlmänner-Kollegium erhalten bleiben. Denn dessen Abschaffung setzte eine Verfassungsänderung voraus, und die würden vor allem die kleinen Bundesstaaten nicht mittragen, weil sie ohne das Kolleg an Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen verlören. Es wird jedoch sicher eine Menge Geld für die Verbesserung der Wahlmechanismen, für mehr Training der Wahlhelfer und bessere Wahlmaschinen ausgegeben werden."
Stephen Hess glaubt nicht, dass die letzten fünf verwirrenden Wochen seit der Wahl Amerika in die Nähe einer Verfassungskrise gebracht haben: "Wir sind der Verfassung buchstabengetreu gefolgt. Alle Streitigkeiten wurden vor Gericht ausgetragen, und nachdem alle Einspruchsmöglichkeiten genutzt worden waren, musste es eine endgültige Entscheidung geben. Es wurden keine Barrikaden errichtet, und es gab auch keine explosiven Situationen auf der Mall in Washinton." Hess glaubt nicht, dass die chaotische Wahl das Ansehen und die Durchsetzungskraft Amerikas in der Welt schmälern wird: "Eine Menge Länder werden Witze über uns reißen, und dafür hätte ich sogar Verständnis. Aber die Schwierigkeiten in Florida werden weder unsere Wirtschaft noch unsere militärische Stärken in Mitleidenschaft ziehen. Ich sehe da also keine großen Probleme."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 51/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 14. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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