Reinhold Messner fordert in der ZEIT: EU-Delegation nach Nepal - Europa als friedensstiftende Kraft hat hier eine Aufgabe
Hamburg (ots)
Nach den Todesschüssen im Königspalast von Katmandu fordert der Südtiroler Abenteurer und EU-Parlamentarier Reinhold Messner angesichts der angespannten Situation in Nepal in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT: "Man darf das Land in dieser Situation nicht allein lassen." Der Grünen-Abgeordnete im Europa-Parlament, der das Land am Himalaya oft bereiste, fürchtet, dass die maoistischen Rebellen, die grosse Teile Nepals kontrollieren, "nicht aufgeben und ein mit stärkerer Hand eingreifender neuer König einen Bürgerkrieg heraufbeschwört". Messners Vorschlag: "Schnell eine EU-Delegation nach Nepal schicken. Europa als friedensstiftende Kraft hat hier eine Aufgabe." Einen Bürgerkrieg, sagt Messner, "könnte das Land nicht überleben. Im Norden wartet China, im Süden Indien auf eine Gelegenheit. Dieses Nepal war immer schon eine leichte Beute."
Messner geisselt die verbreitete Korruption in Nepal, sie liefere den Maoisten "brauchbare Argumente". Die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft würden bei der Bevölkerung oft nicht ankommen. Messner: "Es ist eine vernünftige Forderung, dass die Gebühren für das Besteigen der Achttausender nicht in korrupten Amtsstuben Katmandus versickern, sondern den Menschen in den Tälern zufließen, wo die Berge stehen."
Im nächsten Jahr will Messner nach Nepal zurückkehren, um "noch einmal auf einen hohen Berg zu steigen, auf dem noch niemand war". Den Namen verrät er nicht: "Ich bin kein Ankündigungsabenteurer".
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 25/2001 mit Erstverkaufstag am Mittwoch, 13. Juni 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
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