"Bedingt abhörbereit"
Versäumnisse bei der Terrorfahndung auch beim
BND
Hamburg (ots)
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat jahrelang darauf verzichtet, potenzielle Terroristen durch gezielte Abhörtechniken zu überprüfen. Wie die Wochenzeitung die DIE ZEIT in ihrer neuen Ausgabe berichtet, löschte die BND-Abteilung 2 (Technische Beschaffung) Anfang 1998 in ihrer Spracherkennungssoftware alle 500 Terror-Suchbegriffe. Anhand dieser Schlagworte hatte das Programm den Geheimdienstlern bis dahin Hinweise auf geplante Anschläge aus dem internationalen Telefonverkehr herausgefiltert. Die Einsparmaßnahme wurde damals mit "geringem Ertrag" begründet. Theoretisch hätten Terroristen seitdem von Deutschland aus unbemerkt transatlantische Operationspläne schmieden können.
Erst seit wenigen Monaten durchsiebt der BND den Leitungs- und Funkverkehr wieder nach Schlüsselbegriffen wie "Stinger" oder "Kalaschnikow". Nach wie vor herrscht allerdings ein Mangel an Auswertern. Der BND erfasst von den täglich rund 8 Millionen Telefonaten zwischen Deutschland und dem Ausland etwa 15 000. Nur etwa 700 Gespräche enthalten möglicherweise Anhaltspunkte für eine Gefährdung der nationalen Sicherheit. Die Experten des BND schaffen allerdings pro Tag maximal 15 dieser Meldungen genau zu untersuchen.
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 27.09.2001) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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