Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Florian Gerster: Ziel der Hartz-Kommission ist "atemberaubend"

Hamburg (ots)

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für
Arbeit, Florian Gerster, hat sich dafür ausgesprochen, für eine
Übergangszeit die Zahlung von Arbeitslosenhilfe auf zwei Jahre zu
befristen. Es sei grundsätzlich sinnvoll, Arbeitslosenhilfe und
Sozialhilfe zusammenzuführen, dies bedeute aber politisch einen
"enormen Kraftakt" erklärte Gerster in einem Interview der ZEIT. "Ich
bin nicht sicher, ob die große Reform in einem vertretbaren Zeitraum
gelingen kann. Für die Übergangszeit sollten wir deshalb darüber
nachdenken, die Arbeitslosenhilfe zu erhalten, aber auf maximal zwei
Jahre zu befristen."
Gerster forderte außerdem eine Erhöhung von Verbrauchsteuern, um
auf diese Weise die Lohnnebenkosten zu senken. "Ich weiß, dass eine
Erhöhung der Mehrwertsteuer in Deutschland schwierig ist. Eine
Verschiebung der Belastung von der Arbeit hin zum Verbrauch brächte
aber mehr Beschäftigung, und das wollen wir schließlich alle",
erklärte Gerster. "Es muss uns nachdenklich machen, dass
beispielsweise Dänemark mit seinen viel geringeren Abgaben auf
Arbeit, dafür aber höheren Verbrauchsteuern, eine deutlich geringere
Arbeitslosigkeit hat."
Gerster begrüßte die von der Hartz-Kommission vorgeschlagene
Ausgliederung der Arbeitsvermittlung aus der Nürnberger
Bundesanstalt: "Das unterstütze ich."  Die geplanten
Personalserviceagenturen würden anders arbeiten als die Arbeitsämter.
"Ich kann mir dafür zum Beispiel das öffentliche Dienstrecht und den
Beamtenstatus nicht vorstellen." Das Ziel des Kommissionsvorsitzenden
Peter Hartz, innerhalb von drei Jahren die Arbeitslosigkeit zu
halbieren, bezeichnete er als "atemberaubend".
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 27, EVT 27.06.2002)
   zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder 
Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
(Tel.: 040/ 3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 26.06.2002 – 10:41

    Baumert, Leiter der PISA-Studie: Alle Bundesländer zeigen Schwächen

    Hamburg (ots) - Die Pisa-Studie gibt keinem Bundesland Anlass zum Triumph. Auch Bayern und Baden-Württemberg sind trotz ihres Abschneidens von der internationalen Spitze noch weit entfernt. "Würden wir Bayern mit den Provinzen Kanadas vergleichen, dann bliebe es hinter dem erfolgreichsten Landesteil Alberta um Längen zurück", sagt Jürgen Baumert, der Leiter der ...

  • 26.06.2002 – 10:37

    Schröder zur PISA-Studie: Kultusminister haben versagt

    Hamburg (ots) - Bundeskanzler Gerhard Schröder stellt nach Bekanntwerden der deutschen Pisa-Ergebnisse die föderale Organisation der Bildungspolitik in Frage. "Die Kultusministerkonferenz hat sich ihr Zeugnis abgeholt: ihre Gesamtleistungen sind schlecht, Versetzung ausgeschlossen. Was als ‚föderaler Wettbewerb' gepriesen wird, erweist sich im Licht der innerdeutschen Pisa-Ergebnisse als Länderegoismus auf dem ...

  • 19.06.2002 – 10:31

    Deutschland fehlen die Bildungstester

    Hamburg (ots) - Für die in vielen Bundesländern geforderten zentralen Leistungskontrollen von Schülern stehen viel zu wenig Experten zur Verfügung. Derzeit sei nur "eine Handvoll deutscher Wissenschaftler in der Lage, Vergleicharbeiten für Schulen zu entwickeln, die internationalen Standards entsprechen", sagt Andreas Schleicher, Pisa-Koordinator bei der OECD in Paris. Bis die Schulleistungstests den ...