Casdorff: "Fernsehdiskussionen fehlt das journalistisches Fundament"
Hamburg (ots)
Claus Hinrich Casdorff, 16 Jahre lang Leiter der "Monitor"-Sendung und zwölf Jahre Chefredakteur beim WDR, kritisiert in der ZEIT, dass "den Fernsehdiskussionen heute das journalistische Fundament fehlt".
"Eigentlich ist das Fernsehen ein wunderbares Medium um politischen Akteuren auf den Zahn zu fühlen", sagt Casdorff. Mit der Qualität des momentanen Polit-Talks ist er allerdings nicht zufrieden. "Viele Moderatoren nehmen sich wichtiger als ihre Gäste". Allerdings "scheint manchen Machern von TV-Interviews fremd zu sein, was uns heilig war: die Vorbereitung".
"Im Hinterfragen sind sie alle keine Meister", wirft Casdorff einigen Moderatoren, wie etwa Sabine Christiansen oder Johannes B. Kerner, vor. Casdorff: "Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Kollegen zu Marken aufgebaut werden. Es ist eine Gefahr, dass die genannten Talker gar nicht Mitarbeiter der Sender sind. Sie produzieren ihre Sendungen' in eigenen Firmen. Für die Moderatoren hat das Vorteile: Sie verdienen schlicht mehr Geld ... Diese Unabhängigkeit wäre nicht schlimm, würden die ausgelagerten Sendungen vom journalistischen Denken geleitet - nicht vom ökonomischen Gewinnstreben."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 30, EVT 18.07.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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