Moskauer Sicherheitsbeamte verhinderten Freilassung ausländischer Geiseln
Hamburg (ots)
Bei der Geiselnahme in Moskau am 23. Oktober 2002 haben die russischen Sicherheitskräfte die rechtzeitige Freilassung ausländischer Geiseln verhindert, schreibt DIE ZEIT. Die tschetschenischen Geiselnehmer in einem Moskauer Musical-Theater hatten die Freilassung der nichtrussischen Geiseln mehrmals angeboten. Ukrainische Parlamentarier reisten eigens an, um ihre Landsleute nach Hause zu begleiten. "Die russische Seite war nicht bereit, alle Varianten zur Befreiung einzelner Geiselgruppen in Betracht zu ziehen", kritisiert der ukrainische Abgeordnete Refat Tschubarow in der ZEIT.
Auch westliche Diplomaten fühlten sich von den russischen Sicherheitskräften verladen. Moskau ließ eine deutsch-britisch-amerikanische Initiative ins Leere laufen, die zur Entspannung der Situation eine internationale Pressekonferenz mit einem Vertreter der Geiselnehmer vorsah. "Freitagnacht gab es eine verkappte Ablehnung", sagt ein westlicher Diplomat. "Es hieß, wir würden zu einem geeigneten Zeitpunkt von der Entscheidung über den Vorschlag erfahren. Unsere russischen Kontaktleute waren zu dieser Zeit ungewöhnlich freundlich und zuvorkommend. Da ahnten wir: Die haben mit der Sache längst abgeschlossen." Knapp zwei Stunden später stürmten die Spezialeinheiten das Theater, ohne Rücksicht auf das Leben der Geiseln zu nehmen. Dabei kamen unter anderem ein Amerikaner und eine Österreicherin ums Leben.
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