Schily kritisiert USA wegen Behandlung inhaftierter Terroristen
Hamburg (ots)
Bundesinnenminister Otto Schily, SPD, hat Amerikas Umgang mit gefangen genommenen mutmaßlichen Terroristen scharf kritisiert. Im Gespräch mit der ZEIT räumt Schily ein, dass es in dieser Frage tief gehende Meinungsverschiedenheiten mit der Regierung in Washington gebe.
Für den Innenminister ist das ungewisse Schicksal der auf dem amerikanischen Stützpunkt Guantánamo festgehaltenen Taliban-Kämpfer und mutmaßlichen al-Qaida-Terroristen ein "sehr heikles Problem", das dringend gelöst werden müsse. Doch leider sei die Gesprächsbereitschaft Amerikas "an dieser Stelle nicht sehr weit entwickelt".
Seit mehr als einem Jahr werden in dem Militärstützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba mehrere hundert mutmaßliche Terroristen und Taliban eingesperrt und verhört - ohne dass bislang Anklage gegen sie erhoben wurde. Schily fordert, man solle sich entscheiden, ob sie "Kriegsgefangene oder Kriminelle" seien. "Würden wir Osama bin Laden in Deutschland festnehmen", sagt Schily, "dann käme er hier vor Gericht und könnte alle Rechte eines Beschuldigten oder Angeklagten in Anspruch nehmen. Das wäre auch richtig."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 12, 13. März 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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