Volker Schlöndorff: Schluss mit der Anpasserei
Hamburg (ots)
Volker Schlöndorff, deutscher Regisseur und Oscar-Preisträger, wundert sich nicht, dass in Cannes keine deutschen Filmen laufen. "Es fehlt die Handschrift, aber vor allem fehlt es an einer Haltung zur Welt im Allgemeinen, zum Leben und zum Kino im Besonderen", schreibt Schlöndorff in der ZEIT. "Noch dominiert bei uns die Suche nach einer materiellen Garantie durch Nachahmung von Erfolgreichem, die Abneigung gegen jede theoretische Auseinandersetzung, der Glaube an Regeln der genormten Dramaturgie und die Rücksichtnahme auf sendefähige Formate. Aber erfolgreich sind die, die sich nicht daran halten."
Für Schlöndorff gibt es in Cannes noch Leute, die individuelles Kino lieben. "Statt sie zu beschimpfen oder um Nachsicht zu betteln, sollten wir daraus Mut zum Ehrgeiz nehmen und Schluss machen mit der Anpasserei an Marktgesetze, die für uns ohnehin nicht gelten."
Schlöndorff schreibt in der ZEIT, jeder Europäer sehe neben amerikanischen Filmen nur noch seine nationalen Produktionen: "Für den Nachbarn und seine Kultur haben wir einfach keine Zeit mehr."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 22, EVT 22. Mai 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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