Robert Spaemann: Kritik an Zypries-Embryonen-Vortrag
Hamburg (ots)
Der Philosoph Robert Spaemann kritisiert in der ZEIT den Vortrag der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vom 29. Oktober 2003 über die Entwicklungen in der Embryonenforschung und greift damit in die neuerliche Debatte um Fragen der Bioethik ein. Spaemanns Meinung nach hält die Argumentation der Ministerin einer näheren Betrachtung nicht stand und führt in die Irre. "Ich unterstelle der Ministerin nicht, dass sie geistig Behinderten und Altersdementen die Menschenwürde absprechen will, aber sie tut es natürlich, wenn sie das tatsächliche Vorhandensein der genannten Merkmale oder doch deren reales Potenzial als konstitutiv für Menschenwürde bezeichnet."
In diesem Zusammenhang kritisiert Robert Spaemann auch das Bundesverfassungsgericht: "Es sollte mit dem Wertbegriff vorsichtig umgehen und mit Bezug auf das Lebensrecht nicht von einem 'Höchstwert' sprechen ... Aber mit gutem Grund hat der Gesetzgeber es untersagt, fremddienliche medizinische Experimente mit Debilen zu machen, die selbst ihre Zustimmung nicht geben können. Der Embryo ist noch nicht so weit, sein Leben 'opfern' zu können. Keinem Menschen gegenüber aber können wir es rechtfertigen, dass wir versucht haben, ihn, als er noch von uns abhängig war, umzubringen."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der Meldung (DIE ZEIT Nr. 48, EVT 20. November 2003) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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