Continental-Chef Wennemer: Längere Arbeitszeiten halten den Zug der Industrie nach Osten nicht auf
Hamburg (ots)
Manfred Wennemer, Vorstandschef der Continental AG, ist überzeugt davon, dass die Abwanderung der Industrie in Niedriglohnländer unvermeidlich sei: "Diese Karawane können Sie nicht aufhalten." Selbst Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich, wie er sie in mehreren deutschen Werken erreicht hat, könnten diese Entwicklung nur verzögern. "Darum geben wir auch keine Arbeitsplatzgarantien. Es ist nur ein Aufschieben", sagt Wennemer der ZEIT. Selbst Hightech-Produkte müssen nicht notwendigerweise in Deutschland produziert werden. "Der technische Vorsprung ist eine Mär, die wir in Deutschland pflegen." Am ehesten, so der Chef des Dax-30-Unternehmens, könnten kapitalintensive Fertigungen in Deutschland gehalten werden. Für das Stammprodukt von Continental sieht Wennemer langfristig jedoch keine Zukunft in Deutschland: "In 30 Jahren haben wir hier wahrscheinlich tatsächlich keine Reifenfabriken mehr."
Von der Politik fordert Wennemer Bürokratieabbau und konsistente Botschaften. "Es funktioniert nicht, wenn Clement dies sagt, Müntefering das und Trittin wieder was anderes", kritisiert der Konzernchef die Bundesregierung. "Kanzler Schröder müsste einfach sagen: 'Schluss damit. So ist es und so machen wir das.'"
Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung (ZEIT Nr. 20 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 06. Mai 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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