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DIE ZEIT

13. ZEIT Forum der Wissenschaft - Innovationen in Deutschland
Edelgard Bulmahn: "Wir können nicht abwarten"

Hamburg (ots)

Zum Thema "Innovationen in Deutschland" zogen
Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem gestrigen
ZEIT Forum der Wissenschaft eine Halbjahresbilanz im Jahr der
Innovation 2004. Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und
Forschung, appellierte an die Verantwortung des Einzelnen: "Wir
brauchen die Wissenschaft und die Wirtschaft, nicht nur Verbände,
sondern Unternehmen, die mit persönlichem Engagement vorangehen."
Im internationalen Vergleich mangele es in Deutschland an der
Umsetzung von guten Ideen, war sich das Podium einig. "Wir haben eine
Beckenbauersche 'Schau'n-mer-mal-Kultur': Wenn was Neues da ist, dann
lassen wir die anderen machen, und wir machen es eventuell, wenn wir
es genau überlegt und diskutiert haben", stellte Walter Seemayer,
National Technology Officer, Microsoft Deutschland GmbH, fest.
Innovationen seien nur durch Kapitalinvestitionen, auch von Seiten
der Wissenschaft, zu erreichen: "Wenn frühe Entdeckungen von
Risikokapitalgebern nicht mehr gefördert werden, müssen wir die Ideen
weiter vorantreiben - das kann die Fraunhofer-Gesellschaft oder die
Garching-Innovation der Max-Planck-Gesellschaft", sagte Prof. Dr.
Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der
Wissenschaft e. V.. Das Podium stimmte überein, dass das Potenzial
für Innovationen in Deutschland vorhanden sei. Daher sei nicht
Jammern, sondern Handeln angebracht, bekräftigte Prof. Dr.-Ing.
Karl-Heinz Brandenburg, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale
Medientechnologie und Erfinder des MP3-Kompressionsverfahrens für
Musik.
Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Innovationen muss die
Politik schaffen. Ein Entwurf für ein Programm wird am 5. Juli 2004
in der Bund-Länder-Kommission erörtert. Ministerin Bulmahn mahnt zu
raschem Handeln. "Wir können nicht abwarten. Wir haben weltweit eine
rasante Entwicklung, und Föderalismus heißt ja nicht Separatismus.
Wenn ich den Kern von Föderalismus - nämlich Wettbewerb - ernst
nehmen will, dann muss ich diesen Vorschlag unterstützen." Das
Ergebnis der Erörterung sei zwar offen, dennoch zeigte sich die
Ministerin optimistisch: "Ich bin davon überzeugt, dass wir einen
Wettbewerb der Spitzen-Unis erleben werden."
Pressekontakt 
Iliane Weiß 
DIE ZEIT
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit 
Tel.: 040 / 32 80 - 344 
Fax:  040 / 32 80 - 558 
Email:  weiss@zeit.de

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