Regisseur Peter Stein: Deutsches Theater hat mit Revolution nichts zu tun
Hamburg (ots)
Der bekannte deutsche Theater-Regisseur Peter Stein übt scharfe Kritik an der "ununterbrochenen Revolution" des deutschen Theaters. Der ZEIT sagt er: "Man kann nicht ununterbrochen Transgressionen machen. Dann ist es nämlich keine Transgression mehr, sondern schlicht und einfach ein Vor-sich-hin-Stolpern." Seine Hoffnung sei es, dass Schauspieler sich wehren, "dass junge Menschen sich dafür interessieren, was Theater mal gewesen ist. Und es dann für die eigene Zeit wiedererfinden. Das hat mit Revolution nichts zu tun". Das "hysterische Aufgeregtheitstheater" sei unwahr, weil es sich nicht auf die konkreten Gegebenheiten der Gesellschaft beziehe. Stein: "Die jungen Regisseure beschäftigen sich nur mit Drogenabhängigen, Pennern und Halbverrückten, und selber kaufen sie dauernd Armani-Hosen und gehen in den Duty-free-Shop."
Über sich selbst sagt Peter Stein: "Ich bin ein polemischer Charakter. Das ist aber, glaube ich, für einen Theatermann einfach notwendig." Heute lebt der gebürtige Berliner in Italien. Er habe "keine Chance, in Deutschland zu arbeiten". Er sei "speziell von den deutschen Theaterleuten ins Aus gestellt worden" und davon abhängig, "dass man mir die Produktionsmittel zur Verfügung stellt. Und das ist in Deutschland nicht möglich. Aus dem einfachen Grunde, weil von den Theaterleuten - und das ist ja ihr gutes Recht - sich niemand für mich interessiert".
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