Elitenforscher Hartmann: ZVS besser als Auswahlverfahren
Hamburg (ots)
Der Darmstädter Elitenforscher Michael Hartmann, 52, hält die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) für gerechter als universitätsinterne Auswahlverfahren. "Was die soziale Zusammensetzung angeht, ist sie weniger selektiv als ein Auswahlverfahren an der Universität", sagt Hartmann in der ZEIT. "Bei einem Auswahlverfahren spielen persönliche Vorlieben und Sympathien der Professoren eine entscheidende Rolle."
An deutschen Universitäten setzen sich Auswahlverfahren mehr und mehr durch. Bei solchen Verfahren würden "Bewerber aus bürgerlichen Familien gegenüber Arbeiterkindern eindeutig bevorzugt". Hartmann: "In Auswahlverfahren wird zudem oft Wissen abgeprüft, das in der Regel nur in bürgerlichen Familien vorhanden ist."
Der Soziologe plädiert dafür, für alle ein Schnupperstudium von zwei Semestern einzuführen: "Da könnten die Studenten aus bildungsfernen Familien, die das Universitätsmilieu erst einmal kennen lernen müssen und länger brauchen, um die Spielregeln zu begreifen, das Handicap ihrer Herkunft zumindest teilweise wettmachen."
Michael Hartmann ist Autor des Buches: "Der Mythos von den Leistungseliten"
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 39 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 16. September 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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