Videokünstler Bruce Nauman: "Die Kunst erlöst uns von gar nichts"
Hamburg (ots)
Der amerikanische Künstler Bruce Nauman, 63, ist mit seinen Videos und Installationen seit fast vierzig Jahren einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart. Seit vielen Jahren hat er keine Interviews mehr gegeben. "Ich finde es schon unangenehm genug, meine Kunst öffentlich zu machen", erklärt er seine Zurückhaltung in einem langen Gespräch mit der ZEIT.
Nauman ist dagegen, dass seine Werke im Kunstbetrieb zu Gegenständen der Verehrung, ja Anbetung werden: "Mit Erlösung hat meine Kunst nur wenig im Sinn. Ich bin auch kein religiöser Mensch ... Kunst befreit uns von gar nichts. Vielleicht hilft sie manch einem, sich selbst besser wahrzunehmen. Aber selbst das weiß ich nicht so genau." Er wünscht sich vielmehr, dass seine Kunst direkt und befremdlich sei: "Am liebsten ist es mir, wenn sie uns kalt erwischt, wie ein Schlag ins Genick. Uns einfach umhaut und wir gar nicht erst dazu kommen, uns irgendwelche Geschmacksfragen zu stellen. Mir gefällt das Unvorhersehbare."
Eindrücklich erzählt Nauman auch davon, wie quälend die Arbeit im Atelier sein kann: "Leider gibt es aber immer wieder lange Phasen, in denen ich nichts machen kann, weil mir nichts einfällt. Irgendwann fange ich dann einfach an, irgendwas zu machen, ganz egal ob mit guter Idee, schlechter Idee, keiner Idee. Ich mache einfach etwas aus dem, was so herumliegt. Und gerade diese Dinge, die aus einer Sprachlosigkeit heraus entstehen, aus Verzweiflung heraus, sind oft die wichtigsten."
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 43 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 14. Oktober 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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