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DIE ZEIT

Pfizer-Chef wirft deutscher Politik Protektionismus vor

Hamburg (ots)

Henry McKinnell, Chef des weltgrößten
Pharmakonzerns Pfizer, wirft der deutschen Politik Protektionismus
vor. "Für eine innovative Arznei etwa bekommt ein Hersteller nur die
Hälfte von dem, was er in den USA erzielen kann. Dafür sind die alten
Nachahmerpräparate zwei- bis dreimal teurer", kritisiert McKinnell in
der ZEIT. "Und es fällt mir dafür nur ein einziger Grund ein: Dass
die meisten neuen Medikamente inzwischen aus den USA importiert
werden, während die Nachahmerprodukte auch in Deutschland hergestellt
werden."
Dabei, so McKinnell, habe die deutsche Gesundheitspolitik den
Bedeutungsverlust der heimischen Pharmaindustrie mitverschuldet.
Noch vor 20 Jahren seien 60 Prozent aller neuen Medikamente in Europa
erfunden worden, heute seien es nur noch 22 Prozent. Wegen der
"innovationsfeindlichen Politik" habe allein Deutschland, die
einstige "Apotheke der Welt", in den vergangenen Jahren tausende
Stellen in der Pharmaforschung verloren.
Hintergrund des Ärgers von Henry McKinnell ist der Streit über die
neue Festbetragsregelung. Seit Anfang dieses Jahres dürfen die
gesetzlichen Kassen den Preis des Pfizer Cholesterinsenkers Sortis
nicht mehr voll erstatten. Dadurch steht das patentgeschützte
Medikament nun verstärkt in der Konkurrenz mit billigeren Arzneien
und sogar Nachahmerprodukten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
will durch die neue Regelung gegen sogenannte Scheininnovationen
vorgehen.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 6 vom 3. Februar 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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