Tod der iranisch-kanadischen Fotografin Kazemi war Folge von Folter
Hamburg (ots)
Der nie aufgeklärte Tod der Fotografin Zahra Kazemi in einem iranischen Gefängnis am 11. Juli 2003 war die Folge von Folter, schreibt die ZEIT. Erstmals hat ein Augenzeuge ausgesagt. Der iranische Arzt Schahram Asam, damals Militärarzt im Rang eines Majors, war anwesend, als die 54-jährige Kazemi in den frühen Morgenstunden des 27. Juni bewusstlos und mit schweren Verletzungen in der Notaufnahme des Teheraner Baghiattulah-Krankenhauses eingeliefert wurde. Asam, der Kazemi untersuchte, sagt dazu: "Ihr ganzer Körper bezeugte die Anwendung von Folter." Asam stellte außerdem fest, dass die Fotografin brutal vergewaltigt worden war.
Die iranischstämmige Kanadierin Kazemi war am 23. Juni 2003 in Teheran festgenommen und inhaftiert worden, weil sie eine Demonstration von Verwandten inhaftierter Studenten vor dem Evin-Gefängnis fotografiert hatte. Wenige Stunden nach ihrer Ankunft im Krankenhaus wurde bei ihr der Hirntod festgestellt.
Der Arzt Schahram Asam wirft den iranischen Behörden vor, sich gegenseitig die Verantwortung für den Tod der Fotografin zuzuschieben. Deshalb, sagt Asam in der ZEIT, habe er "keine Wahl" gesehen, "als einen Weg zu finden, um die Wahrheit in die Welt zu tragen. In Iran selbst war das nicht möglich". Asam, dem es gelang, Iran unter einem Vorwand zusammen mit seiner Frau und Tochter zu verlassen, lebt heute in Kanada, das der Familie politisches Asyl gewährt hat.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 14 vom 31. März 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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