Regisseur Tavernier kann die Musik von Woody Allen nicht leiden
Hamburg (ots)
Der französische Filmregisseur und Produzent Bertrand Tavernier kann die Musik seines US-Kollegen Woody Allen nicht leiden: "Einmal bin ich in ein Konzert von Woody Allen gegangen, der bekanntlich auch Klarinette spielt. Das würde ich nie wieder tun. Es ist okay, dass er Musik macht. Aber es gibt unzählige Bands, die das genauso gut können. Seine Haltung dem Jazz gegenüber ist extrem konservativ. Er verlässt sich auf Bewährtes. Das ist ein Jazz, der Ende der Vierziger aufhört", sagt Tavernier der ZEIT.
Allerdings träumt der 64-Jährige davon, selbst in einer kleinen Band zu spielen: "Ich tue, wovon ich schon immer geträumt habe: Ich spiele Klarinette ... Für mich ist der Klang der Klarinette immer mit Leidenschaft und Revolte verbunden." Tavernier, zu dessen größten Erfolgen der Jazz-Film "Round Midnight" gehört, hatte in seiner Jugend kurze Zeit Musikunterricht. "Aber ich hatte ein Problem mit meinen Lungen. Ich hätte nicht genug Puste für ein Blasinstrument gehabt."
Tavernier vergleicht Musik mit dem Film: "Mir scheint, ähnlich wie beim Filmemachen kommt es in der Musik darauf an, jedem Einzelnen genau zuzuhören. Man muss sich einfühlen. Eine gemeinsame Vorstellung entwickeln."
Der Regisseur, der in seiner Jugend extrem schüchtern war, überwand seine Unsicherheit erst, als er gezwungen war, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. "Als ich anfing, Filme zumachen, zweifelte ich noch, ob ich genug Mumm hätte, der Crew Anweisungen zu geben."
Bertrand Taverniers neuer Film "Holy Lola" spielt in Vietnam. Er kommt im August in die Kinos.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 27 vom 30. Juni 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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