Schlingensief über Bundeskanzler Schröder: "Ich kann ihn nicht mehr ertragen"
Hamburg (ots)
Der Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief rechnet in der ZEIT sechs Wochen vor der Wahl mit Bundeskanzler Gerhard Schröder ab: "Für mich ist er ein 68er, der noch mal seine dicken Eier zeigen wollte. Ich kann ihn nicht mehr ertragen. Wenn jetzt alle die CDU so toll finden, dann soll die jetzt von mir aus mal vier Jahre lang den Arsch hinhalten."
Schlingensief vergleicht die politische Situation in Deutschland mit der Religion: "Es gibt ein Bedürfnis nach echten Gefühlen, nach Religion, nach Erlösung. Mit der SPD hat es nicht richtig funktioniert, sie hat uns nur ständig unsere Wunde gezeigt, aber keine Erlösung angeboten. Jetzt versuchen wir es mit der Religionsgemeinschaft CDU oder der Sekte Linkspartei."
Über die Rolle der Spitzenkandidatin der CDU sagt Schlingensief: "Es gibt derzeit vielleicht eher die Suche nach einer Art Ärztin als nach einer Heldin. Ich stelle mir vor, ich liege im Krankenhaus. Angela Merkel kommt rein und sagt: 'Ich habe Ihre Röntgenbilder gesehen, es sieht katastrophal aus, wir müssen da einiges rausnehmen, Ihr Bein muss ganz weg, und Sie werden danach auch wahrscheinlich nicht mehr sprechen können.' Als Ärztin kann ich sie mir vorstellen, als Krankenschwester möchte ich sie lieber nicht. Sie ist keine, bei der ich mich ausweinen möchte."
Christoph Schlingensiefs "Parsifal" wird auch dieses Jahr wieder in Bayreuth aufgeführt.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 32 vom 4. August 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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