Susan Neiman kritisiert die fehlende Unterstützung der deutschen Intellektuellen für die rot-grüne Bundesregierung
Hamburg (ots)
Die amerikanische Philosophin und Leiterin des renommierten Potsdamer Einstein-Forums, Susan Neiman, beklagt, dass deutsche Intellektuelle sich zu wenig in den Wahlkampf eingemischt hätten. Der ZEIT sagt Neiman: "Die Nichteinmischung der Intellektuellen in diesem Wahlkampf zeigt, dass sie sich nur in der Opposition richtig wohl fühlen und immer nur unangenehme Wahrheiten aussprechen möchten. Alles, was nach Lob oder Zustimmung aussieht, wird als Anbiederung betrachtet."
Die Leistungen der Regierung Schröder-Fischer seien nicht genug gewürdigt worden. "Rot-Grün hat ein kosmopolitisches Klima geschaffen, in dem man bestimmte Sorgen nicht mehr haben musste und wo ein kulturelles Leben florieren konnte. Was das angeht, gab es nicht einmal einen Funken von Dankbarkeit." Die Distanz der Intellektuellen zur Politik, so Neiman weiter, sei kein Zeichen von Unabhängigkeit, sondern ein Zeichen von "Scheu, Verantwortung zu übernehmen".
Das komplette Interview der Zeit Nr. 40 vom 29. September 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell