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DIE ZEIT

UniCredit nicht an Marke Sparkasse interessiert

Hamburg (ots)

Die UniCredit Group, zu der auch die
HypoVereinsbank gehört, ist im Fall des Kaufs der Bankgesellschaft
Berlin am Namen Sparkasse nicht besonders interessiert. "Naheliegend
ist, überall in Deutschland mit derselben Marke aufzutreten - und die
heißt HypoVereinsbank", sagt Alessandro Profumo im Interview mit der
ZEIT. Der UniCredit-Chef bestätigt jedoch ein Interesse seiner Bank
an der zur Bankgesellschaft gehörenden Berliner Sparkasse.
Mit dieser Aussage relativiert erstmals ein potenzieller Käufer
der Bankgesellschaft die Bedeutung des Namens Sparkasse. An dieser
Frage, ob auch Investoren, die nicht zum öffentlich-rechtlichen
Bankensektor zählen, den Namen weiterführen dürfen, hat sich der
Namensstreit zwischen EU-Kommission und Bundesregierung entzündet.
Die Brüsseler Kommission vertritt die Auffassung, der Verkauf der
Bankgesellschaft Berlin sei nur dann wirklich diskriminierungsfrei,
wenn auch das Recht am Namen Berliner Sparkasse verkäuflich sei.
Profumo empfiehlt den deutschen Sparkassen, sich vielmehr "mit der
italienischen Erfahrung" zu beschäftigen. Die Liberalisierung habe
"die Rentabilität der italienischen Banken deutlich erhöht" und das
Bankensystem sei "insgesamt besser kapitalisiert und dadurch sicherer
geworden". Über Stiftungen sei zudem dem Gemeinwohl Rechnung getragen
worden. "Die Spenden fallen heute viel großzügiger aus als früher",
sagt Profumo, dessen Bank aus der Fusion mehrerer Sparkassen
hervorgegangen ist. "Jede Veränderung, ganz gleich, in welchem Land
und in welcher Branche, entfacht erst einmal Widerstände", sagt
Profumo mit Blick auf den deutschen Sparkassenstreit. In Italien
seien durch die Liberalisierung "viele gut bezahlte Posten verloren
gegangen".
Die mehr als zehn Milliarden Euro, die der HypoVereinsbank durch
die Abgabe der Bank Austria Creditanstalt an die Mutter zufließen
werden, sollen nicht ausgeschüttet werden. "Es wird keine
außerordentliche Gewinnausschüttung geben", sagt Profumo. Zuerst
werde die Kernkapitalquote gestärkt. Danach rede man über
Investitionen, um das weitere Wachstum zu finanzieren. "Und natürlich
auch über mögliche Zukäufe."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 37 vom 7. September 2006
   senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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