Familienbewusste Personalpolitik steigert Mitarbeitermotivation und Produktivität
Berlin (ots)
- Emnid-Umfrage belegt: Das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierte Audit Beruf & Familie(R) hat messbare Auswirkungen auf die Effizienz von Unternehmen.
- Beruf & Familie gGmbH zeichnet im Bundeswirtschaftsministerium familienfreundliche Arbeitgeber aus.
Die Beruf & Familie gemeinnützige GmbH, eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, hat heute im Bundeswirtschaftsministerium 20 Arbeitgebern, die mit innovativen Personalstrategien eine Balance von Familie und Karriere anstreben, die Zertifikate zum Audit Beruf & Familie(R) verliehen. Das Audit ist ein Managementinstrument für eine familienbewusste Personalpolitik in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Es hilft Arbeitgebern dabei, das Spektrum ihrer familienorientierten Personalmaßnahmen zu erfassen, weiterführende Ziele zu vereinbaren und deren Umsetzung zu kontrollieren. Unternehmen und Institutionen, die sich diesem Prozess erfolgreich stellen, werden mit einem Zertifikat ausgezeichnet.
Was diese Auszeichnung in puncto Wirtschaftlichkeit wert ist, belegt eine Emnid-Umfrage, die die Beruf & Familie gGmbH im Mai 2002 unter allen bislang zertifizierten Unternehmen in Deutschland gestartet hat: 80 % der Befragten gaben an, dass Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter durch die Berücksichtigung ihrer familiären Belange merklich gestiegen sei. Rund 70 % der zertifizierten Unternehmen beobachten seit Einführung des Audits außerdem eine verbesserte Arbeitsqualität, fast 90 % sehen seither deutliche Vorteile im Wettbewerb um qualifiziertes Fachpersonal, 50 % sprechen dem Audit sogar eine positive Beschäftigungswirkung zu.
Mit der heutigen Zertifikatsverleihung im Bundeswirtschaftsministerium macht die Beruf & Familie gGmbH deutlich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Thema von wirtschaftspolitischer Bedeutung ist. Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher und europäischer Unternehmen hängt in hohem Maße von der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten ab.
Vor diesem Hintergrund gewinnt eine Personalpolitik zunehmend an Bedeutung, die zwischen den Rahmenbedingungen des Marktes und der Gesellschaft, den betrieblichen Anforderungen sowie den Bedürfnissen und Wertvorstellungen der Belegschaft vermittelt. "Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Familienorientierung zu einem strategischen Ziel der Personalpolitik wird", erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Michael Endres, die Motivation für das Engagement der Stiftung im Themengebiet Beruf und Familie. "Wir tun dies, indem wir personalpolitische Konzepte fördern, die die Interessen des Unternehmens, die Wünsche der Kunden und die Belange der Beschäftigten in eine tragfähige Balance bringen."
Die Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Verpflichtungen erlaubt den Unternehmen, zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Region zu werden, dem es leicht fällt, motiviertes und qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Die familienorientierten Personalmaßnahmen in den auditierten Unternehmen sind dabei ganz unterschiedlicher Natur und wurden nach umfangreichen Bedarfsanalysen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeschnitten.
Den mittelständischen Unternehmen Inosoft AG und Switch Biotech AG gelingt es zum Beispiel, durch intensiven Kontakt zu Mitarbeitern während der Elternzeit qualifiziertes Personal auch nach einer Familiengründung an sich zu binden. Für Betreuungs"notfälle" bietet die Gesellschaft für Handwerksmessen mbH hochflexible Arbeitszeitmodelle an, die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG hat eine eigene Back-Up-Einrichtung namens "Münchner Kindl" geschaffen. Das Wörther Werk der DaimlerChrysler AG stellt in der traditionellen "Männerdomaine" Nutzfahrzeugproduktion unter Beweis, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute längst kein reines Frauenthema mehr ist. DaimlerChrysler setzt in Wörth auf ein Konzept "Mobiles Arbeiten" und nimmt seit langem besondere Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen.
Zahlreiche öffentliche Verwaltungen und Ministerialbürokratien haben im Rahmen des Audits mit einer weitreichenden Flexibilisierung der Arbeitszeit traditionelle Beschäftigungsstrukturen durchbrochen und sind in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf neue Wege gegangen. Neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erhielten das Zertifikat zum Audit heute auch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, das Sächsische Staatsministerium für Soziales, das Arbeitsamt Schwandorf und die Stadtverwaltung Hanau. Für ihr Engagement in Sachen familiengerechte Studienbedingungen nahmen heute die Fachhochschule Ludwigshafen und die Universität Trier das Zertifikat zum "Audit familiengerechte Hochschule" entgegen.
Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG hat sich, ebenso wie die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, nach 3 Jahren familienbewusster Personalpolitik durch die Beruf & Familie gGmbH reauditieren lassen - beide haben ihre gesteckten Ziele erreicht und bewiesen: Familienfreundlichkeit ist kein Zustand, den ein Unternehmen für sich dauerhaft reklamieren kann, sondern unterliegt einem ständigen Prozess. Vor diesem Hintergrund waren sich die in Berlin vertretenen Unternehmen einig: Um die Vereinbarkeit von beruflichen Anforderungen und familiären Verpflichtungen weiter voranzutreiben, sind neben gesetzlichen Regularien vor allem bedarfsgerechte, betriebsindividuelle Lösungen vonnöten. Das Audit Beruf & Familie" hilft den Arbeitgebern, diese Lösungen zu formulieren und im praktischen Betriebsalltag umzusetzen.
Das Grundzertifikat zum Audit Beruf & Familie(R) erhalten am 17.6.2002:
* Adidas-Salomon AG, Herzogenaurach * Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München (erhält nach dreijährigem Prozess das Zertifikat zum Audit) * Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin (erhält nach dreijährigem Prozess das Zertifikat zum Audit) * Bundesanstalt für Arbeit, Arbeitsamt Schwandorf * Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin * Bischöfliches Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart * DaimlerChrysler AG, Werk Wörth * Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Köln * Dresdner Bank AG, Frankfurt a.M. * ESO GmbH/OVB GmbH, Offenbach * Fachhochschule Ludwigshafen (Grundzertifikat zum "Audit Familiengerechte Hochschule") * Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München * Hessische Zentrale für Datenverarbeitung, Wiesbaden * INOSOFT AG, Marburg * MTU Aero Engines GmbH, München * St.-Vincenz-Hospital GmbH, Coesfeld * Sozialministerium Sachsen, Dresden * Städt. Krankenhaus München-Harlaching * Stadtverwaltung Hanau * Switch Biotech AG, Martinsried * Universität Trier (Grundzertifikat zum "Audit Familiengerechte Hochschule") * Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Stuttgart
Diesen Pressetext mit aktuellem Fotomaterial zur Verleihung der Grundzertifikate können Sie aus dem Internet herunterladen:
www.ghst.de und www.beruf-und-familie.de
Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Stefan J. Becker
Geschäftsführer Beruf & Familie gGmbH
Tel.: 069 - 660 756 444,
Claudia Finke, Information / Kommunikation
Tel.: 069 - 660.756.143 / 0170 - 27.26.975
Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell