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Glos: "Deutschland braucht eine technologiefreundliche Gesellschaft, aber keinen blinden Fortschrittsglauben"

Berlin (ots)

Auf dem Zukunftsforum der Hanns-Seidel-Stiftung und
des VDE "Der Mensch und die Zukunftstechnologien" am 27. Juni 2001 in
Berlin führt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, Michael Glos, aus:
Innovation und technischer Fortschritt sind heute mehr denn je
Voraussetzung für Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland. Durch
die Globalisierung entsteht Wettbewerbsdruck auf deutsche Märkte. Wir
müssen darauf mit einer offensiven Strategie reagieren. Dazu gehört
ein Steuer- und Sozialsystem, mit dem Arbeitsplätze in unserem Land
wettbewerbsfähig sind. Dazu gehören Deregulierung und
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Dazu gehört ein ständiges
Bemühen um Technologieführerschaft in möglichst vielen Bereichen.
Leider behindert die jetzige Bundesregierung einige neue
Technologien ganz gezielt, z. B. die "grüne" Gentechnik. Der
Transrapid wurde vorerst begraben, der neue Forschungsreaktor der TU
München behindert und verzögert. Die Investitionsquote des
Bundeshaushaltes erreicht Jahr für Jahr neue historische
Tiefststände.
Weil in der Wissensgesellschaft der "Rohstoff Geist" alle anderen
Produktionsfaktoren an Bedeutung überflügelt, wird Bildungspolitik
immer wichtiger. Wir brauchen eine differenzierte, begabungsgerechte
und anspruchsvolle Schulbildung. Sozialdemokratische Bildungsmodelle,
die jahrzehntelang auf Gleichmacherei auf niedrigem Niveau
ausgerichtet waren, sind völlig gescheitert. Die Ausbildungszeiten
müssen sowohl in Schule als auch in Hochschule deutlich verkürzt
werden. Wir müssen mehr junge Leute dafür motivieren, sich für ein
Studium in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern zu
entscheiden.
Wir wollen eine technologiefreundliche Gesellschaft, aber keinen
blinden Fortschrittsglauben. Neue Technologien müssen ethisch
verantwortbar bleiben. Wir sollten deshalb - vorbehaltlich neuerer
Erkenntnisse - den geltenden strengen Embryonenschutz nicht lockern
und auch nicht seine Umgehung durch den Import embryonaler
Stammzellen aus dem Ausland zulassen. Ob wir neue Technologien
entwickeln und nutzen, wie wir mit ihnen umgehen und wie wir die
politischen Rahmenbedingungen gestalten, sind Schicksals- und
Zukunftsfragen für unser Land, denen wir uns nicht entziehen dürfen.

Rückfragen bitte an:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Tel.:030/227-52138/52427
Fax: 030/227-56023

Original-Content von: CSU-Landesgruppe, übermittelt durch news aktuell

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