Alle Storys
Folgen
Keine Story von BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen mehr verpassen.

BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen

BDU: Insolvenzwelle wird im kommenden Jahr ungebremst weiterrollen / BDU-Sanierungsexperten kritisieren Steuerpläne der Bundesregierung - Forderung nach einem vereinfachten Insolvenzverfahren

Berlin (ots)

Die Insolvenzwelle in Deutschland wird nach Ansicht
von Unternehmensberatern auch im kommenden Jahr weiterrollen und bis
zu zehn Prozent mehr Firmen in die Pleite treiben als im Jahr 2002
mit bereits über 40.000 Insolvenzen. Die Aussichten für eine
erfolgreiche Sanierung von Unternehmen würden durch die Pläne der
Bundesregierung, Immobilienverkäufe mit einer Wertzuwachssteuer zu
belegen und die Abzugsfähigkeit von Verlusten bei
Kapitalgesellschaften abzubauen, erheblich eingeschränkt. Diese
Ansicht vertraten Sanierungsexperten des Bundesverbandes Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. bei einem Pressegespräch heute in
Berlin. Weiterhin mahnte der Vorsitzende des BDU-Fachverbandes
Sanierungs- und Insolvenzberatung, Dr. Paul J. Gross, an, die
Steuerfreiheit des Sanierungsgewinns, wie vom BDU seit langem
gefordert, zügig wieder einzuführen. "Die vorliegenden Steuerpläne
der Bundesregierung werden die Wirtschaft jedenfalls nachhaltig
schwächen und unternehmerisches Potenzial zerschlagen", sagte Dr.
Gross.
Mit großer Sorge betrachten die BDU-Sanierungsexperten die
negativen Folgewirkungen der geplanten Wertzuwachssteuer bei
Immobilienverkäufen für die künftige Finanzierung der
mittelständischen Wirtschaft. Schon heute hätten mittelständische
Unternehmer ihre privaten Immobilien zugunsten von Firmenkrediten mit
Grundschulden in voller Höhe belastet. Wenn diese Unternehmer in
Krisensituationen ihren Immobilienbesitz zur Rettung der Firma
veräußern müssten, würde der gesamte Erlös an die Banken fließen. Für
die Steuern auf den Veräußerungsgewinn bliebe dann nichts mehr übrig,
so dass der Unternehmer mit der Einführung der Wertzuwachssteuer in
eine persönliche Schieflage geraten könnte. Es liege auf der Hand,
dass sich so neue Finanzierungshemmnisse für die mittelständische
Wirtschaft auftun würden. Der volkswirtschaftliche Schaden sei in
diesen Fällen größer als das zusätzliche und fragwürdige
Steueraufkommen. Weiterhin werde der geplante Wegfall der bislang
geltenden Abzugsfähigkeit von Verlusten bei Gesellschafterwechseln
die Sanierungspraxis erheblich behindern. "Es fehlen dann die
Steueranreize. Dadurch lohnt es sich für neue Gesellschafter nicht,
in Unternehmen mit Schieflage zu investieren", befürchtet Dr. Gross.
Auch gelte es, die bestehende Sanierungspraxis von unnötigen
Hemmnissen zu entschlacken. Dazu zähle nach Ansicht von Dr. Harald
Hess, stellvertretender Vorsitzender des BDU-Fachverbandes
Sanierungs- und Insolvenzberatung und Fachanwalt für Insolvenzrecht,
dass Insolvenzverfahren häufig zu spät ausgelöst würden. Nach der
Anfang 1999 in Kraft getretenen Insolvenzordnung müsse beispielsweise
der Schuldner mit dem Ausschluss aus dem Vorstand oder der
Geschäftsführung sowie dem Verlust der Gesellschaft rechnen. Diese
Regelung führe aber eher zu einer Verschleppung des
Insolvenzverfahrens und torpediere eine frühzeitige
Unternehmensrettung. Besonders bei der Sanierung von kleineren
Gesellschaften und Einzelkaufleuten sei die Abwicklung des
Insolvenzverfahrens über einen Insolvenzplan wenig effizient. Die
Schuldner seien in der Regel bereits mit der Erstellung eines
darstellenden Teils des Insolvenzplans, der detailliert das gesamte
unternehmerische Umfeld mit allen Bilanzdaten abbilden muss,
hoffnungslos überfordert. Aus Kostengründen könnten gerade die
Mittelständler oft nicht die Unterstützung durch Unternehmensberater
oder Wirtschaftsprüfer nutzen. Dr. Hess befürwortet daher die
Einführung eines vereinfachten Verfahrens, mit Hilfe dessen eine
schnelle und ressourcenschonende Erledigung der Verbindlichkeiten und
die Einstellung des Insolvenzverfahrens erreicht werden könne.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher), 
Tel.: 0228/9161-16, Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
Weitere Storys: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen