Populismus in Uniform
Frankfurt (ots)
Wer als Polizist oder Polizistin öffentlich und in Uniform auftritt, sollte es vermeiden, die berufliche Rolle mit der Politik zu vermischen. Dagegen hat Claudia Pechstein mit ihrem Auftritt beim Grundsatzkonvent der CDU verstoßen. Die Eisschnellläuferin und Olympiasiegerin hielt dort nicht nur als Profisportlerin eine Rede, sondern auch als Bundespolizistin. Und sie sprach nicht nur über Sport, sondern auch zu Migration, Innerer Sicherheit, Gendern und schlug dabei populistische Töne an. Die Uniform der verlieh ihren Aussagen zusätzliches Gewicht - und gerade das ist ein Problem. Die Polizei muss parteipolitisch neutral sein. Besonders vor dem Hintergrund der Debatten um rassistische Einstellungen innerhalb der Polizei ist Pechsteins Auftritt dazu geeignet, zu einem weiteren Vertrauensverlust in die Institution beizutragen. Den Bemühungen der Bundespolizei, sich als Behörde zu präsentieren, in der kein Raum für Rassismus oder Homophobie ist, hat Pechstein einen Bärendienst erwiesen.
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