Der Tagesspiegel: FDP-Politiker Lange weist Vorwurf zurück, er habe die Öffentlichkeit getäuscht
Hamburg (ots)
Der im November als Schulsenator zurückgetretene FDP-Politiker Rudolf Lange rechnet damit, dass der neue CDU-Schulsenator in Hamburg es in seinemAmt leichter haben wird als er. "Denn fast alle Reformen sind noch zu meiner Zeit gesetzlich abgesichert worden. Außerdem hat die SPD einen Denkzettel für ihre unsachliche Oppositionsarbeit bekommen, und der GEW hat das Wahlergebnis die Sprache völlig verschlagen", sagte Lange dem TAGESSPIEGEL (Dienstagausgabe). Der Politiker wies den Vorwurf zurück, er habe beim Kita-Gutscheinsystem die Öffentlichkeit getäuscht: "Ich habe früh auf die Probleme und einen zusätzlichen Finanzbedarf von 10 bis 15 Prozent hingewiesen, auch gegenüber dem Senat und dem Bürgermeister." Ole von Beust habe sich, wie in anderen Bereichen auch, erst dann richtig engagiert, wenn Probleme sichtbar wurden: " Ich habe ihn früh informiert, wo im Kita-Bereich Probleme stecken. Er hat mein Vorgehen stets gebilligt."
Es gehe ihm nach seinem Rücktritt sehr gut, sagte Lange in dem ersten großen Interview seit dem Wahlkampf: "Ich fühle mich wohl und vermisse die Arbeit im Senat nicht. Vielleicht hat das mit meinem Beruf als Offizier zu tun, in dem ich sowieso alle zwei, drei Jahre etwas Neues zu machen hatte. Ich bin es gewohnt, Abschied zu nehmen. Natürlich hätte ich mir gewünscht, der Erfolg meiner Arbeit im Senat wäre sichtbarer gewesen."
Er habe zwingend notwendige Reformen zeitgleich veranlasst, sei aber von der Opposition zum schwarzen Schaf gestempelt worden, sagte der Politiker. Die FDP habe gehofft, "durch die Auswechselung meiner Person würde alles wieder gut. Das hat sich als Fehler erwiesen - wie von mir vorausgesagt".
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel Hamburg
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