Der Tagesspiegel: IWH-Chef Blum: Höhere Mehrwertsteuer könnte Währungsunion sprengen
Berlin (ots)
Berlin. Eine zu rasche Senkung der Lohnnebenkosten in Deutschland könnte das Ende der Euro-Währungsunion bedeuten. Davor hat Ulrich Blum, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), gewarnt. Er sagte dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe): "Wenn wir mit der Mehrwertsteuer die Lohnnebenkosten drastisch senken, setzen wir Länder wie Italien oder Spanien massiv unter Druck, die derzeit an Wettbewerbsfähigkeit verlieren." In der Währungsunion dürften aber die realwirtschaftlichen Spannungen nicht zu groß werden. Sonst könnte "eine solche Entwicklung eines Tages die Währungsunion sprengen." Schritte wie die Senkung der Lohnnebenkosten müssten "sorgsam angegangen werden", empfahl Blum daher.
Ohnehin könne der Einzelhandel eine höhere Mehrwertsteuer wegen der Marktlage derzeit nicht an die Konsumenten weitergeben. "Deshalb ginge die Erhöhung zu Lasten der Gewinne von Karstadt-Quelle, Metro oder Aldi", mahnte Blum. Letzten Endes würden die Handelsbetriebe dann auch weniger Gewinnsteuern zahlen - "das trifft wieder den Staat".
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