ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di Medieninfo: Tausende Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst senden deutliches Signal an die Arbeitgeber
Tausende Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst senden deutliches Signal an die Arbeitgeber
Insgesamt mehr als 30.000 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes haben am 2., 4. und 5. Mai in Streiks deutlich gemacht, dass sie in der nächsten Verhandlungsrunde einen Durchbruch erwarten. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Kita-Beschäftigte, Beschäftigte des schulischen Ganztags und Beschäftigte der Behindertenhilfe haben in diesen Tagen erneut an die Arbeitgeber appelliert, ihre Forderungen nach Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung ihrer Arbeit ernst zu nehmen.
„Sie haben Druck gemacht, um den Arbeitgebern zu zeigen, dass sie sich endlich bewegen müssen. Sollten die Arbeitgeber das Signal nicht verstehen und die nächste Verhandlungsrunde kein Ergebnis bringen, werden wir die Streiks massiv ausweiten müssen“, betont die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Christine Behle. Bislang habe ver.di die Beschäftigten zu moderaten Aktionen und Streiks aufgerufen. Ein weiteres Mauern der Arbeitgeber würde den Druck jedoch erhöhen. „Es liegt jetzt an den Arbeitgebern, dieses zu verhindern und keine längerfristigen Streiks zu provozieren.“
Hintergrund ist die aktuelle Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Die beiden vorangegangenen Tarifrunden im Februar und im März verliefen erfolglos.
Behle wies darauf hin, dass die Enttäuschung über die Haltung der Arbeitgeberseite, die ein konkretes Angebot bisher verweigert habe, gravierend sei. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie für die Aufwertung der Berufe seien in der letzten Verhandlungsrunde nicht einmal Ansätze für Kompromisslinien gefunden worden.
Der Fachkräftemangel sei in den Kitas, in der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe seit Jahren eklatant hoch. Durch die Corona-Krise habe er sich noch weiter zugespitzt, weil viele Beschäftigte die Soziale Arbeit verlassen und sich andere Arbeit suchen. Der Arbeitsdruck werde in den sozialen Berufen immer stärker. „Wir brauchen eine deutliche Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, um die personellen Verhältnisse in Kitas und in den sozialen Einrichtungen jetzt endlich zu verbessern“, so die stellvertretende ver.di-Vorsitzende. Die Arbeitgeber seien aufgefordert, ihre Verweigerungshaltung in der nächsten Verhandlungsrunde aufzugeben und gemeinsam mit ver.di entsprechende Ergebnisse zu erzielen.
ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam, Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1, statt.
ver.di-Presseinformationen zu den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst: Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienste 2022 – ver.di (verdi.de)
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