Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus
Polizei macht im Harz mobil
Mehr Staatsschutz nach Eskalation der Gewalt - Rechtsextremer Aktivist in U-Haft
Halle (ots)
Halberstadt. Nach der Eskalation rechtsextremer Gewalt im Ostharz will die Polizei ihre Kräfte in der Region massiv verstärken. Das kündigte der Halberstädter Polizeipräsident Rainer Nitsche in einem Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montag-Ausgabe) an. "Wir stocken den polizeilichen Staatsschutz erheblich auf", sagte er. Ziel sei, die rechtsextreme Szene "durch eine intensivere Vorfeldbeobachtung" unter Kontrolle zu bringen. "Die Aggression von Rechts nimmt zu", begründete Nitsche die Pläne. Auch die an Wände geschmierten Parolen hätten inhaltlich inzwischen eine neue Dimension erreicht. In den vergangenen Monaten hatte es in Orten wie Tanne, Wernigerode und Blankenburg eine Reihe rechtsextremistisch motivierter Propaganda- und Gewaltdelikte gegeben. Erst vor gut zwei Wochen hatten Neonazis eine linksgerichtete Demonstration und die sie schützenden Polizeibeamten angriffen. Kern dieser Szene ist die so genannte "Wernigeröder Aktionsfront" (WAF), zu der 30 Rechtsextremisten gezählt werden. Nitsche bestätigte erstmals, dass vor wenigen Tagen eine der vier Führungspersonen dieser Gruppierung festgenommen und inzwischen Haftbefehl erlassen worden sei. "Dem Mann werden fünf schwere Körperverletzungen zur Last gelegt", so der Polizeipräsident.
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