BERLINER MORGENPOST: Unpünktlich fliegen
Kommentar von Joachim Fahrun zu Verspätungen im Flugverkehr
Berlin (ots)
Kurzform: An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ist die Lage ganz normal. Das heißt: Sie ist so schlecht wie fast überall. Vielleicht sogar etwas besser, was ja angesichts der sonstigen Lage der Berliner Luftfahrt (Stichwort BER) und des Chaos rund um Air Berlin ehrenwert erscheint. Die alten Flughäfen mit ihren wackeren Mannschaften schaffen es also doch noch und halten hoffentlich durch, bis der BER irgendwann einmal fertig wird. Dennoch müssen wir überlegen, wie wir den wachsenden Flugverkehr abwickeln wollen. Eine einheitliche europäische Flugsicherung würde helfen, außerdem effizientere Sicherheitskontrollen, mehr Abfertigungskapazitäten, neue Startbahnen, längere Betriebszeiten. Wer das nicht möchte, wird mit dem Verspätungschaos leben müssen. Oder das Angebot wird verknappt, weil die bestehende Infrastruktur es nicht eben hergibt, dass Millionen Menschen zum Taxipreis durch Europa jetten.
Der vollständige Kommentar: Viele von uns fliegen gerne. Zumal es oft wahnsinnig billig ist. Für 80 Euro nach Rom - hin und zurück. Mit der Bahn kommt man zu diesem Preis im Normaltarif nur bis knapp hinter Hamburg. Aber in Europa, Deutschland und Berlin spüren wir auch die Kehrseiten des rasant wachsenden Flugverkehrs - und das nicht nur als Krach über unseren Köpfen. Immer weniger Flüge sind pünktlich. Am Ende eines langen Tages mit einer dicht getakteten Rotation schaffen es viele Jets nicht mehr, rechtzeitig vor der Nachtruhe zu landen. Sie müssen ausweichen in die Provinz, wo häufig kein Nachtflugverbot gilt. Für die Passagiere eine Nerverei, für die Airlines eine Herausforderung. Schließlich müssen sie die Maschinen am nächsten Morgen wieder planmäßig am ursprünglichen Ausgangs-Airport am Start haben. An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ist die Lage immerhin ganz normal. Das heißt: Sie ist so schlecht wie fast überall anders. Vielleicht sogar etwas besser, was ja angesichts der sonstigen Lage der Berliner Luftfahrt (Stichwort BER) und des Chaos rund um Air Berlin ehrenwert erscheint. Die alten Flughäfen mit ihren wackeren Mannschaften schaffen es also doch noch und halten hoffentlich durch, bis der BER irgendwann einmal fertig wird. Dennoch müssen wir überlegen, wie wir den wachsenden Flugverkehr abwickeln wollen. Eine einheitliche europäische Flugsicherung würde helfen, außerdem effizientere Sicherheitskontrollen, mehr Abfertigungskapazitäten, neue Startbahnen, längere Betriebszeiten. Wer das nicht möchte, wird mit dem Verspätungschaos leben müssen. Oder das Angebot wird verknappt, weil die bestehende Infrastruktur es nicht eben hergibt, dass Millionen Menschen zum Taxipreis durch Europa jetten.
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