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WAZ: Mehr Beratungen für Schwangere: Teure Pille - Kommentar von Christopher Onkelbach
Essen (ots)
Kein Geld für Kondome? Kann es sein, dass ungewollte Schwangerschaften eine Folge der Armut sind? Ja und nein. An ein paar Euro kann es tatsächlich kaum liegen. Allerdings - wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, fehlt es eben auch für die Pille. Doch das ist nur die Oberfläche des Problems namens Armut. Soziologen wissen: Nicht nur die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger, der Arbeitslosen, der allein Erziehenden oder der Migranten gibt insgesamt Aufschluss über die soziale Lage eines Stadtviertels. Ein Kriterium dafür ist auch die Zahl der Teenie-Schwangerschaften. Ihre Zahl ist dort hoch, wo das soziale Niveau eher niedrig ist. Das zeigt, dass ungewollte Schwangerschaften bei Jugendlichen - nicht nur, aber auch - eine Frage von Bildung und sozialer Teilhabe sind. Auch an diesem Punkt also wird die wachsende Spaltung der Gesellschaft augenfällig. Mehr Geld für die Hartz-IV-Empfänger wäre zwar in vielen Fällen dringend geboten, würde aber die gesellschaftliche Kluft kaum mildern. Erneut muss man daher eine Verbesserung der Bildungschancen vor allem für benachteiligte Kinder fordern.
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