Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Freie Wähler treten an - Kommentar von Winfried Dolderer

Essen (ots)

Als Samaritertat möchten sie diese Bewerbung verstanden wissen. So verzweifelt seien die Bürger über die herrschende Politik, so sehr in Gefahr, deswegen populistischen Rattenfängern in die Arme zu laufen: Da können sie einfach nicht abseits stehen. Deutschland braucht die Freien Wähler - glauben diese selbst. Eine Behauptung, für die indes wenig mehr spricht als Wunschdenken. Die Freien Wähler sind seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik erfolgreich. Auf Landes-, Bundes- oder Europaebene haben sie, von einem Triumph in ihrer Hochburg Bayern abgesehen, nichts vorzuweisen. Als Bundespartei sind sie in weiten Teilen der Republik noch im Aufbau. Bereits im nächsten Jahr einen flächendeckenden Wahlkampf stemmen zu wollen, ist gelinde gesagt ein ehrgeiziges Projekt. Ein Wahlkampfthema immerhin hat sich gefunden. Die Freien Wähler sind rabiat gegen den Euro-Rettungskurs. Von ESM und Fiskalpakt wollen sie nichts wissen. Sie wollen zurück zum Maastricht-Vertrag, in die Zeit vor der Krise. Eine große Zahl besorgter Bürger werden sie dabei auf ihrer Seite haben. Viele ihrer Einwände und Befürchtungen kann man teilen: Es sind verdammt riskante Zeiten in Europa. Indes, überzeugende Lösungen jenseits der allgemeinen Ratlosigkeit haben die Freien Wähler auch nicht. Wie andere plädieren sie für eine politische Union Europas, wobei sie zugleich dem europäischen "Zentralismus" den Kampf ansagen: Da lässt die Quadratur des Kreises grüßen.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 16.06.2012 – 05:00

    WAZ: Lammert: Zusammenarbeit im Bundestag nicht dauerhaft belastet

    Essen (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erwartet nach dem Parlaments-Eklat vom Freitag keine dauerhafte Belastung der Zusammenarbeit im Bundestag. "Das war sicher kein Höhepunkt des Parlamentarismus, aber es ist auch keine nicht mehr zu heilende Wunde entstanden", sagte Lammert den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben). "Was da stattgefunden hat, mag man als trickreich oder unangemessen ...

  • 15.06.2012 – 21:20

    WAZ: Schwarz-Gelb ausgebremst - Kommentar von Julia Emmrich

    Essen (ots) - Die Opposition hat die Reißleine gezogen. Das Betreuungsgeld ist buchstäblich in letzter Minute ausgebremst worden - zumindest vorläufig. Der Bundestag wird jetzt erst nach der Sommerpause darüber entscheiden. Glückwunsch an SPD, Grüne und Linke? Dafür ist der Erfolg zu klein. Und die Mittel sind zu schäbig. Es ist billig, eine Parlamentsdebatte auszuhebeln, indem man sich verweigert. Es ist ...