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WAZ: Plagiatsjäger im Zwielicht - Kommentar von Christopher Onkelbach
Essen (ots)
Anders als bei den Plagiatsaffären Guttenberg und Schavan lief der Fall Steinmeier ohne großes mediales Begleitgetöse ab. Zu vage erschienen die Vorwürfe, zu dubios die Rolle des Anklägers. Der Dortmunder Marketingprofessor Uwe Kamenz hatte den Stein ins Rollen gebracht und sich wohl auch ein wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhofft. Jede Hilfe scheint willkommen, um sein Projekt "Plagiatsfreies Deutschland" fortzuführen. Von einem Magazin soll er Geld für seine Recherchen erhalten haben.
Manche forderten lange vor einer Entscheidung der Uni Gießen, statt Steinmeier gehöre der Ankläger selbst auf die Anklagebank. Kamenz solle seinen lückenhaften Bericht zurückziehen. Seit Guttenberg ist klar: Ein Plagiatsvorwurf ist ein mächtiges Kaliber, das erfolgreiche Karrieren jäh zerstören kann. Wer es benutzt, sollte ganz genau wissen, was er tut. Im Fall Steinmeier ging der Schuss nach hinten los.
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