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WAZ: Giftmüll aus Australien: Das stinkt - Kommentar on Jürgen Polzin

Essen (ots)

Giftmüll gibt es eigentlich gar nicht. Im
Abfallrecht jedenfalls nicht. Dort heißt er Sonderabfall und 
bezeichnet besonders überwachungsbedürftige Restmengen, die umwelt- 
oder gesundheitsgefährdend sind. Doch Giftmüll ist nicht nur eine 
gefährliche Fracht, sondern leider auch Wirtschaftsware. Was in der 
Gosse der Industrieländer landet, muss durch Verbrennung wieder aus 
der Welt geschafft werden. Nicht jeder Verursacher verfügt über die 
Technologie zur Entsorgung. Nicht jeder geht diesen teuren Weg, was 
unlängst die Menschen der Elfenbeinküste am eigenen Leib erfahren 
mussten, als ihnen illegal Giftmüll aus Europa vor die Tür gekippt 
wurde.
 In Herten sollen nun tausende Tonnen Müll aus Australien verbrannt 
werden, die mit Hexachlorbenzol belastet sein sollen. Ein Vorgang, 
der Fragen aufwirft. Darf man mit dem Risiko, einen langlebigen, 
hochgiftigen Schadstoff, der mit dem "Dreckigen Dutzend" längst 
weltweit verboten ist, über die Meere zu schippern, am anderen Ende 
der Welt Geld verdienen? In einer Anlage, die Bürger durch 
Müllgebühren mitfinanziert haben? Das stinkt zum Himmel.

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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Thomas Kloß
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de

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