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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Clement

Osnabrück (ots)

Weise Entscheidung
Mit einem Rauswurf Wolfgang Clements aus der SPD wäre der Graben 
zwischen dem linken und dem rechten Flügel noch breiter und tiefer 
geworden. Parteichef Franz Müntefering hat sich somit aus gutem Grund
für den Verbleib Clements in der zerrissenen Partei eingesetzt. Denn 
Geschlossenheit haben die Sozialdemokraten bitter nötig.
Die Bundesschiedskommission der SPD hat weise gehandelt, indem sie
es bei einer Rüge gegen den unbequemen Querdenker beließ. So tolerant
muss eine Volkspartei sein, dass sie auch Minderheitsmeinungen 
akzeptiert und auf Äußerungen von Abweichlern nicht gleich mit 
Sanktionen reagiert. Denn aus so manchem Hoffnungsträger wurde schon 
ein politischer Außenseiter - oder umgekehrt.
Das gilt auch für Clement. Zwar macht es der frühere 
Ministerpräsident und einstige Superminister den Sozialdemokraten bis
heute nicht leicht. Sein selbstbewusstes, wenig selbstkritisches 
Auftreten hat gerade in den letzten Jahren so manchen Genossen 
verärgert. Aber Clements Verdienste um die Partei dürfen nicht 
vergessen werden. Die Entscheidung der Bundesschiedskommission kann 
für mehr Ruhe unter den Sozialdemokraten sorgen. Diese Ruhe wird aber
nur eintreten, wenn alle Beteiligten den Beschluss vorbehaltlos 
akzeptieren und nicht nachkarten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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