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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Abgeordnete

Osnabrück (ots)

Wahljahr ist Zahljahr
Es ist schon erstaunlich: Ganz Deutschland ächzt unter der 
Wirtschaftskrise, doch für Bundestagsabgeordnete herrscht 
Hochkonjunktur. Andernfalls ist kaum erklärlich, dass die 
Nebeneinkunftsquellen für Politiker in diesem Jahr sprudeln wie nie 
zuvor. Die Vermutung liegt nahe: Wahljahr bedeutet für manchen 
Abgeordneten Zahljahr.
Nun ist das kein Grund für Sozialneid. Nebentätigkeiten sind 
Abgeordneten ausdrücklich erlaubt, dafür Geld kassieren dürfen sie 
ebenfalls. Seit die Regeln zur Veröffentlichung 2007 verschärft 
wurden, ist zudem ein Mindestmaß an Transparenz und Kontrolle 
möglich, auch wenn die Vorgaben zur Offenlegung präziser und die 
Bereitschaft zur Auskunft offenherziger sein könnten.
Einen schalen Beigeschmack hinterlassen die jetzt vorgelegten 
Zahlen aber doch. Geht man davon aus, das es sich beim Beruf des 
Abgeordneten um einen Fulltimejob handelt, ist eines schwer 
verständlich: Wie schaffen es Einzelne rein zeitlich, nebenher so 
viel zu arbeiten, dass sie ihr Abgeordnetensalär verdoppeln können?
Nicht vergessen werden darf, dass es in vielen Fällen der Bürger 
war, der dem Politiker letztlich zu seinem lukrativen Nebenjob 
verhalf. Denn viele Nebenerwerbsquellen, etwa einträgliche 
Aufsichtsratspöstchen, eröffnen sich erst durch die Wahl in den 
Bundestag.

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Telefon: 0541/310 207

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