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Westfalenpost: Europa muss mitspielen
Kommentar von Martin Korte zu einer Bargeld-Obergrenze

Hagen (ots)

Otto-Normalverbraucher schleppt in der Regel keine Geldkoffer mit mehr als 5000 Euro Inhalt durch die Gegend. Insofern treffen den Durchschnittsverdiener die Pläne der Bundesregierung für eine Bargeld-Obergrenze nicht. Es sei denn, er führt Böses, also Illegales im Schilde.

Wenn ein solches Limit also dazu beitragen kann, Terrorismus, Kriminalität, Steuerbetrug und Schwarzarbeit zu behindern, weil es die Geldwäsche erschwert, gibt es eigentlich keine gravierenden Argumente gegen eine Begrenzung.

Allerdings müssen zwei Voraussetzungen zwingend erfüllt sein. Erstens: Wirklich sinnvoll ist eine Obergrenze nur, wenn der gesamte Euro-Raum mitspielt. Wer nur mal eben in Aachen über die Grenze fahren muss, um sein Schwarzgeld zu waschen, den dürfte ein deutscher Alleingang allenfalls amüsieren.

Zweitens: Wenn in Zukunft immer mehr Geldgeschäfte bargeldlos abgewickelt werden (müssen), sollten sich alle Beteiligten vielleicht noch einmal auf eine Stärkung von Datenschutz und Datensicherheit besinnen. Der intelligente Bösewicht von heute klaut sich sein Geld ja längst nicht mehr per Strumpfmasken-Überfall zusammen, sondern digital. Mehr Aufklärung und schärfere Abwehrmaßnahmen tun not.

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