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Neues Deutschland: zu den Ereignissen in Tibet

Berlin (ots)

China steht als Austragungsort der Olympischen
Sommerspiele 2008 im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Das wissen 
alle - die Regierenden in Peking ebenso wie die Demonstranten in 
Tibet oder  die Organisation Amnesty International, die 2008 einen 
China-Schwerpunkt in ihrer Menschenrechtsarbeit legt. Insofern kommt 
der Zeitpunkt der massivsten Proteste in Tibet seit 1989 alles andere
als überraschend. Wenn, dann nicht jetzt besteht die Möglichkeit, 
breitenwirksam auf das eigene Anliegen aufmerksam zu machen.
 Dass laut vorliegender Informationen sowohl Teile der Proteste - die
Jagd auf Han-Chinesen und die Zerstörung deren Eigentums - als auch 
die Reaktion der Sicherheitskräfte, die flugs vom Knüppel zum Einsatz
von Schusswaffen wechselten, keinerlei Verhältnismäßigkeit 
darstellen, steht außer Frage.
 Außer Frage steht aber auch, dass Chinas Politik in Tibet seit 1959 
nicht dazu angetan ist, die Herzen der Tibeter zu erwärmen oder sie 
gar zu gewinnen. Kulturelle Zwangsassimilierung und ökonomische 
Übernahme der Macht durch die Han-Chinesen sind der falsche Weg, wie 
immer man auch zur tibetischen Kultur und ihren feudalen Relikten 
stehen mag.
 Ein Angebot echter kultureller und politischer Autonomie innerhalb 
Chinas muss Peking den Tibetern schon offerieren, wenn es nicht immer
wieder mit Aufständen konfrontiert werden will. Olympia hin, Olympia 
her.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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