neues deutschland: Rostocker Theaterintendant fordert mehr Geld für Theater
Berlin (ots)
Der designierte Intendant des Rostocker Volkstheaters, Sewan Latchinian, fordert von der Landesregierung in Schwerin deutlich mehr Geld für die Theater. "Die Theater im Land brauchen drei bis fünf Millionen Euro mehr im Jahr, das entspricht gerade mal hundert Metern Autobahn", sagte Latchinian gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Es wolle ihm nicht in den Kopf, dass in der Bundesrepublik nicht möglich sein solle, was "unter den Herzögen, im Dritten Reich und in der DDR" möglich gewesen sei, nämlich eine "inhaltlich begründete, auskömmliche Kulturfinanzierung". Es sei nicht länger tragbar, dass die Gehälter an den Theatern im Nordosten zehn Prozent unterhalb der Tarifabschlüsse lägen.
Vor wenigen Tagen hatten sich die Theaterindendanten im Nordosten zu einer "ständigen Intendantenkonferenz" zusammengeschlossen. Nun fordern sie eine Kehrtwende in der Landeskulturpolitik. "Das alte Konzept ist gescheitert, es braucht jetzt neue Ideen und Fantasien", so Latchinian. Die Intendanten wollten nun mit einer gemeinsamen Stimme gegenüber der Landespolitik auftreten und verlangen, mehr als bisher in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden.
Bislang versuchte die Landesregierung, die Theater im Land aus Kostengründen zu Fusionen zu bewegen. Aus Latchinians Sicht sind diese Pläne gescheitert. Kultusminister Matthias Brodkorb (SPD) sei nun gefragt, "neue Ideen und Fantasien" zu entwickeln. 2012 hatte eine Volksinitiative für den Erhalt der Theater- und Orchesterlandschaft im Nordosten in wenigen Wochen fast 50.000 Unterstützer gefunden.
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