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Neues Deutschland: zur europäischen Migrationspolitik

Berlin (ots)

Es ist eines der desaströsen Ergebnisse
europäischer Politik: Auf 150 000 Menschen schätzt eine italienische 
Flüchtlingsorganisation die Zahl der in Nord- und Westafrika 
gestrandeten afrikanischen Flüchtlinge. Ihr Ziel, die Europäische 
Union, werden sie wohl nie erreichen, doch auch ein Zurück liegt 
außer Reichweite.
 Für beides trägt die Europäische Union ein gerüttelt Maß an 
Verantwortung. Legale Einwanderungsmöglichkeiten sind rar gesät und 
um die Ursachen von Flucht und Migration kümmert man sich lediglich  
in Sonntagsreden.
 In der alltäglichen Praxis wird die Abschottungspolitik an den 
Außengrenzen mit Patrouillenbotten und immer höheren Mauern 
perfektioniert. Die  Konsequenz sind nicht sinkende Flüchtlings-, 
sondern höhere Opferzahlen. Über 1000 Menschen starben 2006 bei dem 
Weg in Richtung Kanaren.
 Dass die Migration von Süd nach Nord dennoch weiter gehen wird, 
steht fest. Es gibt schlicht keine Alternative zu der familiären 
Strategie, die auf die Migration einzelner setzt, um das Überleben 
der zu Hause bleibenden Angehörigen zu sichern.
 Dort nämlich sorgt unter anderem die  EU durch ihre aggressive 
Agrarexport- und Fischereipolitik dafür, dass sich die 
Lebensbedingungen verschlechtern. Eine faire Welthandelsordnung, die 
im Süden Perspektiven eröffnen würde, ist nicht in Sicht. Sie aber 
wäre der einzige Ausweg aus der Krise.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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