Neues Deutschland: zur Klimapolitik der USA
Berlin (ots)
Für George W. Bush läuft es schon lange nicht mehr wie geschmiert. Angesichts des Irak-Desasters in der Außenpolitik, des Machtverlusts im Inneren und tief gesunkener Umfragewerte will der US-Präsident nun mit neuen Akzenten in der Energiepolitik punkten. Eine Politikwende stellen Bushs Ankündigungen im Parlament freilich nicht dar. Zwar leugnet der einstige Öl-Industrielle nicht länger die allgemein anerkannte Tatsache des Klimawandels. Und plant verbindliche Vorgaben für den Spritverbrauch, zu denen sich der selbsternannte Umweltvorreiter Deutschland nicht durchringt. Aber die Ziele sind wenig ambitioniert und beschränken sich auf den Verkehrssektor. Und sie sollen der einflussreichen Landwirtschaftslobby gute Absätze ihrer sogenannten Biotreibstoffe sichern. Schließlich steht die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls mit seinen maßvollen Vorgaben für die Reduktion von Treibhausgasen in den USA zumindest auf Bundesebene weiterhin nicht auf der Agenda. Vor allem aber vermisst man in Bushs Rede zur Lage der Nation ein Umdenken. Der »War on Terror«, bei dem es eben auch um die Sicherung billiger Rohstoffe für die ölsüchtige US-Wirtschaft geht, wird noch ausgeweitet. Da der Krieg aber nicht zu gewinnen ist, sollen nun mehr alternative Energien her. Zahlreiche Bundesstaaten und Städte in den USA haben den Spritfressern aber bereits viel mutiger den Kampf angesagt. Mit etwas Kreidefressen ist es in Sachen Klimawandel nicht getan.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/29 78 17 21
Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell