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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Nooke: Bundesregierung darf Maueropfer nicht vergessen!

Berlin (ots)

Der Stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Sprecher der Abgeordneten der Neuen
Bundesländer, Günter Nooke MdB, erklärt:
Der Tag des Mauerbaus, der 13. August 1961, muss für unser Land
eine stete Mahnung bleiben. Das SED-Regime errichtete vor 39 Jahren
den sogenannten "antifaschistischen Schutzwall" nur zu dem Zweck, die
eigene Bevölkerung von Kontakten zum demokratischen Westen
fernzuhalten. Sperrzäune, Stacheldraht und Schußanlagen richteten
sich ausschliesslich gegen die eigene Bevölkerung. Allein an der
Berliner Mauer zahlten bei Fluchtversuchen Hunderte mit ihrem Leben.
Tausende verbüßten hohe Haftstrafen in DDR-Zuchthäusern, weil sie
gegen das unmenschliche Grenzregime aufbegehrt hatten. Ihnen und
allen Opfern der SED-Diktatur muss eine angemessene Entschädigung
zukommen, so wie das für die Opfer der ersten deutschen Diktatur
geschehen ist. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat dafür einen Entwurf
für ein 3. SED-Unrechtsbereiniungsgesetz in den Bundestag
eingebracht.
Der Mauerbau war eine der wichtigsten Zäsuren der deutschen
Nachkriegsgeschichte. Deshalb muss der Jahrestag ein prägender
Gedenktag für unser Land bleiben. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion
nimmt ihn zum Anlass, um an der nationalen Gedenkstätte für dieses
Ereignis, in der Bernauer Strasse in Berlin-Mitte, der Opfer der
SED-Diktatur zu gedenken. Auch für die Bundesregierung sollte dies
ein ausreichend würdiges Ereignis für ein offizielles Gedenken sein.
Ich habe am gestrigen Tage mit dem nachfolgenden Wortlaut
Staatsminister Naumann unmißverständlich aufgefordert, die bisherige
ablehnende Haltung der Bundesregierung gegenüber dem Gedenktag
aufzugeben:
Sehr geehrter Herr Staatsminister,
am 13. August, dem 39. Jahrestag des Mauerbaus in Berlin, werde
ich in Vertretung unseres Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz an der
nationalen Gedenkstätte der Bundesrepublik in der Bernauer Straße
einen Kranz niederlegen.
In Gesprächen dazu wurde bisher nicht deutlich, ob und in welcher
Form die Bundesregierung plant, ebenfalls dieses Jahrestages des
Mauerbaus zu gedenken.
Gerade auch als Kuratoriumsmitglied der Stiftung Mahnmal für die
ermordeten Juden Europas frage ich Sie, ob es richtig ist, daß von
seiten der Bundesregierung an die Opfer der zweiten deutschen
Diktatur im vergangenen Jahrhundert in diesem Jahr am 13. August
nicht gedacht werden soll?
Nach meinem Verständnis sollten Demokraten darauf Wert legen, daß
auch die Opfer kommunistischer Diktatur und Gewaltherrschaft
angemessen gewürdigt werden und nicht der Eindruck entsteht, als
ginge es ausschließlich um die Aufarbeitung der 12 Jahre
nationalsozialistischer Schreckensherrschaft.
Ich würde mich freuen, wenn wir in dieser Würdigung auch der
Bedeutung des Jahrestages am 13. August übereinstimmen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Nooke

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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