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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Breuer: Gemeinsame Raketenabwehr ist Chance zur Abrüstung

Berlin (ots)

Zur aktuellen Debatte um die Beteiligung
Deutschlands an der geplanten Raketenabwehr der USA erklärt der
verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul
Breuer MdB:
Die zunehmende Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen und die
Gefahren aus dem Mittleren Osten werden in Deutschland unterschätzt.
Die USA hat die Situation klar erkannt und geht mit der geplanten
Raketenabwehr in die richtige Richtung. Damit verbinden die
Vereinigten Staaten das Angebot einer erheblichen Reduzierung von
strategischen Nuklearwaffen. In Russland reift diese Einsicht schon
allein aus Geldmangel.
Zudem: Alle Staaten, die jetzt Massenvernichtungswaffen und
weitreichende Trägersysteme entwickeln, werden das nicht mit aller
Kraft weiter verfolgen oder sogar davon Abstand nehmen, wenn sie
ohnehin an einem leistungsfähigen Raketenabwehrsystem zu scheitern
drohen. Die geplante Raketenabwehr könnte also einen neuen
Rüstungswettlauf verhindern und - allen Kritikern zum Trotz - eine
Möglichkeit zur Abrüstung eröffnen.
Die USA sind jetzt bereit, die Nationale Raketenabwehr (NMD) nicht
mehr allein national, sondern gemeinsam mit den Bündnispartnern zu
gestalten. Europa muss in der NATO mit den USA an einen Tisch, um
über eine "Gemeinsame Alliierte Verteidigung" (AMD) zu reden. Eine
weiter ablehnende oder zögerliche Haltung Deutschlands würde dem
deutsch-amerikanischen Verhältnis Risse zufügen und den europäischen
Bündnispartnern falsche Signale vermitteln.
Nachdem sich Rot-Grün in den letzten Monaten und Wochen anders
festgelegt hat, setzt Kanzler Schröder mit seinem Kurswechsel in
dieser Frage neue Zeichen. Offenbar erkennt er die Notwendigkeit, die
Irrläufer in den eigenen Reihen wieder einzufangen. Die Betonung der
wirtschaftlichen Bedeutung einer Raketenabwehr allein reicht aber bei
weitem nicht aus. Die Bundesregierung muss vor allem auch die
sicherheitspolitische Bedeutung herausstellen. Noch ist Zeit für die
sicherheitspolitische Debatte. Noch ist die Gefahr aus dem Mittleren
Osten nicht akut. Ohne die sicherheitspolitische Debatte wird das
Projekt scheitern. Ähnlich wie bei der "Reform" der Bundeswehr würde
keine öffentliche Bereitschaft erzeugt, mehr Geld zu investieren,
weil die sachlichen Begründungen fehlen, dass neue Prioritäten
gesetzt werden müssen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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