CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Hauser: Bundesregierung ignoriert Sorgen der Hochschulbibliotheken
Berlin (ots)
Anlässlich der Debatte des Antrages zur Schaffung eines Sonderprogramms zur Sicherung und Erhöhung des Niveaus der Landes- und Hochschulbibliotheken erklärt der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Hauser MdB:
Ende November 2000 haben die Bibliotheksverbände ein Notprogramm zur Rettung der Hochschulbibliotheken von der Bundesregierung gefordert. Sie warnten vor einem Ausbluten der wissenschaftlichen Bibliotheken und appellierten, die "Strukturkrise der Bibliotheksetats" zu überwinden. Seitdem ist nichts passiert. Bundesregierung und Koalition haben wieder einmal die Sorgen und Nöte der Hochschulen ignoriert.
Die Bundesregierung hätte längst handeln können, wie dies die betroffenen Verbände forderten. Handlungsbedarf gibt es genug, die Zahlen sprechen für sich:
Ca. 30 Prozent der früher in den Hochschulbibliotheken erhältlichen Zeitschriften wurden abbestellt. Fallen bei wichtigen Zeitschriften ein oder mehrere Jahrgänge aus, ist eine wissenschaftliche Recherche fast unmöglich. Außerdem werden die auftretenden Fehlbestände später nicht wieder aufgefüllt. Wissen geht verloren.
500.000 bereits seinerzeit dringend benötigter Bücher konnten nicht beschafft werden.
Die Alternative zum örtlich dargebotenen Bücherbestand wäre die virtuelle Bibliothek. Die Verwirklichung dieser Idee steckt noch in den Kinderschuhen. Digitalisierte Bestände erleichtern Auffinden und Zugriff. Durch hochschulübergreifende Zusammenarbeit sollten vernetzte, bundesweit zugängliche virtuelle Schwerpunktbibliotheken entstehen, die multimediale Informationen digital abrufbar speichern. Wenn jedoch den Bibliothekaren Geld fürs Nötigste fehlt, können sie keine neuen Felder erschließen. Die Folge ist auch hier, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland den Anschluss verliert.
Dabei wäre der Aufbau einer virtuellen Bibliothek technisch leicht möglich und könnte Kosten sparen, weil Fachbibliotheken gegenseitig vernetzt werden könnten, so dass teure Literatur nur einmal angeschafft werden muss.
Je länger der Bund bei der Frage der Hochschulbibliotheken zögert, desto tiefer werden die Lücken im Bestand, die nicht mehr geschlossen werden. Die Länder können dem Problem nicht allein begegnen, daher muss der Bund die in Bresche springen.
Nichtstun führt zu Zeitverlust, Zeitverlust bedeutet noch stärkere Einschnitte in das Bibliothekssystem. Das Gebot der Stunde heißt, den Hochschulen zu helfen.
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